2 Südafrikanische Probleme.
schäftigung mit fernen Ländern, ihren politischen und wirtschaftlichen Zuständen ist für uns nicht mehr ein behaglicher Zeitvertreib an langen Winterabenden, sie ist eine Notwendigkeit für jeden, dessen Interessen nicht in der Sorge für das Leute völlig aufgehen, für jeden, der irgendwie für einen größeren Kreis von Menschen eine Verantwortung zu tragen hat und an die Zukunft seines Volkes denkt, die ja schließlich auch die Zukunft seiner Kinder und Enkel ist.
Die Tagesgeschichte entscheidet darüber, welcher Teil unseres Planeten gerade im Brennpunkt des öffentlichen Interesses steht; eine Prinzenreise rückt uns die Vereinigten Staaten, das „Land der unbegrenzten Möglichkeiten" nahe und erzeugt darüber eine ganze Literatur; der Krieg im fernen Osten lenkt unsere Blicke nach dem Lande der aufgehenden Sonne. Es ist natürlich, daß wir die Kenntnis von dem, was unsere Aufmerksamkeit mit jedem Zeitungsblatt, das wir zur Land nehmen, mit oder ohne unseren Willen fesselt, zu erweitern und zu vertiefen suchen. Aber so berechtigt dieses Interesse von heute ist, so kann es doch nicht der Maßstab für die Bedeutung und die Wichtigkeit eines Gegenstandes sein. Ich möchte damit rechtfertigen, wenn ich ein Buch der Öffentlichkeit übergebe, das scheinbar der Mode von gestern seinen Ursprung verdankt, unter diesem Gesichtswinkel aber überhaupt nicht betrachtet sein will. Leute scheint uns schon eine Ewigkeit von der Zeit zu trennen, wo wir gespannt den Nachrichten aus Südafrika lauschten, so rasch lebt unsere Zeit, so drängen sich die politischen Ereignisse. Llnd doch sind es nur wenige Jahre her, daß England auf den Feldern Südafrikas mit einem ungeheuren Aufwand von Geld- und Menschenopfern, wenn