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Bremer archäologische Blätter / Der Landesarchäologe
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Zum Stand der Untersuchungen in der Siedlung des 1. Jahrtausends von Bremen-Mahndorf

Von Karl Heinz Brandt

Seit dem 1. Bericht über die Untersuchungen der Jahre 1962 und 1963 in der zu dem bekannten gemischtbelegten Gräberfeld auf dem Fuchsberg in Bremen-Mahn­dorf gehörigen Siedlungsind die Grabungen nach einer Unterbrechung bis Oktober 1964 wieder aufgenommen worden.

Während die Untersuchungen 1962/63 östlich vom heutigen Friedhof (Abb. 1) durch ein Bauvorhaben der Bremischen Evangelischen Kirche ausgelöst und in ihrem Fortgang bestimmt worden waren, erzwang 1964 die Friedhofserweiterung nach Westen auch in diesem Siedlungsbereich eine Notuntersuchung 2 ). Ein großer Teil dieses westlich anschließenden Geländes, das bis dahin landwirt­schaftlich genutzt worden war, war während der Grabungspause im Winter 1963/64 ohne Wissen des Archäologischen Landesdienstes bis zu 3 m aufgehöht worden, um an dem Dünenhang eine Ebene für den neuen Friedhofsteil zu ge­winnen.

Unter normalen Umständen hätte man auf eine Untersuchung dieses aufgeschüt­teten Dünenteiles verzichten müssen. In diesem besonderen Fall aber, in dem es galt, zu einem bekannten und ausgegrabenen Gräberfeld die zugehörige Siedlung zu erfassen und schließlich auch wegen der bereits erfolgten Investitionen in dieses Projekt, mußte die schmerzliche Entscheidung getroffen werden, die aufgefüllten Erdmassen abzuräumen. Die große Mächtigkeit der Auffüllung verbot indessen, dabei flächig vorzugehen. Entgegen allen Hoffnungen und Wünschen, nach den Beschränkungen im Ostteil der Siedlung nun den gesamten Westteil in einer Flä­chengrabung zu erfassen, ergab sich auch hier wieder der Zwang, die Fundschicht durch Gräben zu erschließen.

Die Gräben waren in einer Breite von 4 m geplant. Wegen der durch die Auf­schüttung verursachten Böschungsschwierigkeiten in der südlichen Hälfte dieser Gräben, mußte die Breite jedoch variiert werden. Wo es der Grabungsbefund verlangte und wo es gleichzeitig technisch möglich war, wurden die Gräben zu Flächen erweitert.

Erst mit der Grabungskampagne 1967 wurde der noch von Aufschüttungen freie Ostteil der Siedlung erreicht. Damit konnte erstmals bei diesen Untersuchungen

») Germania 43,1965, S. 383 ff. 2 ) a. a. O. 395, Anm. 11.