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Die deutschen Kolonien : ein Bilderbuch aller deutschen Kolonien ; mit 168 photographischen Aufnahmen / von Paul Rohrbach. Hrsg. mit Unterstützung der Deutschen Kolonialgesellschaft
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Die Südseegebiete

^?Xie Besitzungen in der Südsee bilden zwar den räumlich ausgedehntesten, aber im Verhältnis dazu auch den wenigst wertvollen Teil des deutschen Kolonial- gebietö. Es handelt sich nach der jetzigen Verwaltungseinteilung um Deutsch-Neu- Guinea und Deutsch-Samoa. Die erstere Kolonie besteht aus dem deutschen Anteil an der großen Hauptinsel von Neu-Guinea, Kaiser Wilhelmsland genannt, dem unmittelbar dazu gehörigen Bismarckarchipel und den weit entfernten, über un­geheure Meeresräume verstreuten Oft- und West-Karolinen-, Marshall-, Palau- und Marianeninseln. Von der Samoagruppe sind die beiden Hauptinseln Savaii

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und Upolu deutsch, der Rest amerikanisch. Kaiser Wilhelmsland ist ungefähr halb so groß wie Preußen; der Bismarckarchipel um ein Drittel kleiner als Bayern. Die eingeborene Bevölkerung wird hier und dort nur auf einige hunderttausend Köpfe geschätzt. Die kleinen Inseln, meistens Korallenbauten, sind zusammen nur einige tausend Quadratkilometer groß und mögen alles in allem 50 bis 60000 Einwohner haben. Samoa ist ungefähr so groß wie Sachsen-Meiningen, hat aber nur den zehnten Teil von besten Bevölkerung, etwas über 30000 Eingeborene. Innerhalb dieses weit verstreuten Komplexes hat sich bisher nur Samoa einiger­maßen entwickelt. Es wies 1912 einen Gesamthandel im Werte von etwa 10 Millionen Mark auf. Ganz Neu - Guinea, einschließlich der dazu gehörigen zer­streuten Verwaltungsgebiete, reicht eben erst mit seinem Handelswert an das kleine Togo heran: etwas über 20 Millionen. Der Grund für diese langsame Ent­wicklung ist ein doppelter: einmal die geringe Zahl der vorhandenen eingeborenen Arbeitskräfte; außerdem die schwere Zugänglichkeit der Hauptinsel von Neu-

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