Vorwort.
Dagbane ist die Sprache der Dagbamba, oder, wie sie auf Karten und im gewöhnlichen Sprachgebrauch genannt werden, der I) agoni ba. Allerdings nennen sie sich selber Dagbamba, und der Name Dagomba ist durch Dolmetscher in Gebrauch gekommen und stellt eine der vielen Ungenauigkeiten vor, wie sie eben nicht zu umgehen sind, solange man als Dolmetscher oder Gewährsmänner nicht Leute aus dem betreffenden Volk erwählt. Die Hausaleute, die meist als solche Dolmetscher und (Quellen der Information dienen, sind besonders groß im Verstümmeln und Entstellen von Eigennamen und in ungenauer Reproduktion von fremden Sprachelementen. Das Volk selbst nennt sich also Dagbamba, ihre Sprache Dagbane, ihr Land Dagbong.
Die Dagbamba wmlinen, etwa 80—100 000 Seelen an der Zahl, vom 9. 11. Breitengrad zwischen dem Oti in Nordtogo und dem Volta. Die
nördliche Grenze bildet das Flüßchen Nasi, das, annähernd von Osten nach Westen fließend, in den Volta mündet. Ostwärts des Oti vmlmen noch in Nakpäli und Sanziigu etwa 9000 Dagbamba in zerstreut gelegenen, kleinen Dörfern. Die größte Zahl des Volkes scheint in dem Dreieck, das die Städte Tómale, Kumbúngu und Savelugu einschließt, zu wohnen. Die frühere Grenze von Deutsch-Togo umfaßte das ganze Dagbong. Durch die spätere Grenzregulierung ist der größere Teil des Landes zur englischen Goldküste geschlagen worden. Zu Togo gehören außer den etv r a 20 0Ö0 Nanünib a, einem der Hauptstämme der Dagbamba, noch etwa 17 000 Dagbamba mit der Hauptstadt von Dagbong, Jendi. Die Na- niimba sprechen einen Dialekt des Dagbane, das Naniimle, der, wie uns scheint, nicht stark vom Dagbane abv'eicht, da die gegenseitige Ver- ständlichmachung keine Schwierigkeiten bereitet. Zwei kleine Stämme von zusammen etwa 15000 Menschen, die Mamprusi und Tamprusi, wohnen noch nördlich des Flüßchens Nasi und scheinen der Sitte und Sprache nach zu den Dagbamba zu gehören.
Die Dagbamba sind w r ohl das geistig bedeutendste Volk von Nordtogo und der Northern Territories der Goldküste. Die stark begangenen
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