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Bd. 3 (1906)
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Dr. Hans Ziejiann.

Präparaten ab. So aufbewahrte Präparate können auch in den Tropen noch nach l 1 22 Jahren gefärbt werden. Nur muß man, worauf Nocht zuerst aufmerksam machte, die Präparate vor der späteren Färbung noch einmal einige Minuten in absoluten Alkohol legen und dann in Fließpapier trocknen.

C) Färbung der Präparate.

Eine vitale Färbung der lebenden Präparate durch Methylenblauzusatz bzw. durch Neutralrot ist wegen der eintretenden artifiziellen Veränderungen nicht empfehlenswert. Ich habe mich aus diesem Grunde schon an anderer Stelle gegen die frühere Methode der Vitalfärbung Grassis und die damit erhaltenen Resultate der Kernfärbung gewandt. Außerdem färben sich schnell damit nur die Gameten und absterbende Scliizonten.

a) Einfache Färbung von Trockenpräparaten.

a) Mischung von Methylenblau medicinale purum (Höchst) 1,0, Borax 2,5, Aquae destill. 100.

Das Borax und Methylenblau zusammen fein im Mörser zerreiben und allmählich zu 100 ccm Wasser, in einem Kölbchen im Warmwasserbade befindlich, zusetzen, dabei vorsichtig umschütteln, bis alles Borax und Methylenblau gelöst ist. Nicht kochen lassen. Dann die Mischung einige Tage stehen lassen, währenddessen zeitweise umscliiitteln.

Die Lösung hat einen schwach rötlich violetten Schimmer. Von der Mischung gibt man 10 Tropfen in ein Uhrschälchen und fügt so lange Wasser hinzu, bis die Unterlage des Glases eben durchsichtig erscheint. Präparat wird etwa 10" in die Mischung gelegt und muß dann einen leicht grünlichen Farbenton zeigen. Die ge­wöhnlichen roten Blutkörper sehen grünlich aus, die polychromatisch sich färbenden schmutziggrau und die Kerne der Leukocyten rötlichviolett, die Malariaschizonten blau, die Makrogameten dunkler blau, die Mikrogametocyten graublau. Die basophile Körnelung ist deutlich. Diese Färbung reicht für praktische Zwecke völlig aus.

Eine noch konzentriertere Lösung, bestehend aus Methylenblau medicinale 2,0, Borax 5,0, Wasser 100, empfiehlt Manson: nur muß man die letztere Mischung noch stärker verdünnen.

Überfärbte Präparate differenziert man vorsichtig im gesäuerten Wasser, 2 Tropfen Acidum aceticum auf 250 g Wasser, bzw. in verdünntem Alkohol.

b) RrGEsche Mischung. Zu 100 ccm Wasser setzt man 0,2 Soda und erhitzt. In die kochende Flüssigkeit schüttet man 0,3 Methylenblau (med. purum), läßt erkalten und filtriert. Alte Präparate färbt er in einer l°/ 0 igen Methylenblaulösung plus 2°/ 0 Soda. Sofort mit Wasser abwaschen, ev. Differenzieren mit 2°/ 0 iger Methylallösung.

c) Stephens und Chkistopiiers empfehlen zur Färbung-

Hämatin 2,0 g Alkohol 20°/ 0 ig 50 ccm Alaun 50,0 g H. 2 0 1000 ccm.

Lösung ist gut, wenn sich am Glase ein Niederschlag ansetzt. Färbedauer 5 Minuten. Präparate schwach graubraun aussehend. Vorteile gegenüber der billigeren Hämatoxylin- färbung konnte ich nicht entdecken. Färbedauer in stark verdünntem Hämatoxylin nach Delafield oder Böhmer ca. 24 Stunden.

d) Schüffners Färbung.

1. Präparate 630 Stunden an der Luft härten,

2. Nachhärten mit l°/oig' er Formalinlösung, der 510°, o Glyzerin zugesetzt sind,

3. eine viertel bis 1 Minute in Brunnenwasser abspülen,

4. 110 Minuten färben in BöHMERschem Hämatoxylin.