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Dr. Hans Ziemann.
bereits im Blute den Schizonten gegenüber zu diagnostizieren. Tat. X Fig. 25—28, 38—35, und die dazu gehörigen Tafelerklärungen werden das Gesagte verdeutlichen.
Allerdings sind die allerjüngsten Gameten auch nicht pigmentiert und zeigen noch keine Auflockerung des Chromatins.
Indeß kann das Chromatin nicht bloß, wie Maurer annimmt, in der ringförmigen, stets gleich breiten Ringfigur des Plasma liegen, sondern auch innerhalb derselben. Vgl. Taf. X Fig. 33.
Der Unterschied der jungen männlichen und weiblichen Perniciosagameten ist nicht leicht zu finden, da das Chromatin sich kaum oder wenig unterscheidet. Die kräftigere Blaufärbung und gestreckte Form des Plasma sprechen für weibliche, schwächere Färbbarkeit, rundliche Form, mehr für männliche Gameten. Haben wir im lebenden Perniciosa- blute endoglobuläre, hyaline Parasiten von runder Form und deutlich beweglichem Pigment vor uns, so ist ohne weiteres die Diagnose auf männliche Gameten der Perniciosa- parasiten gegeben.
Maurer zeigte auch, daß sich bei Anwendung des 3. bzw. 4. Grades seiner Färbemethode die Gameten der Perniciosa wie von einem roten Hofe umgeben zeigen, und zwar sowohl die erwachsenen Halbmonde, wie auch die endoglobulären jüngeren Formen. Taf. X Fig. 26, 30 u. 37.
Der Wall wird gebildet durch das Stroma der infizierten roten Blutkörper, deren Hämoglobin aufgesogen wird, während das Stroma erhalten bleibt. Die Schizonten fressen dieses Stroma auf, und es kommt deswegen bei letzteren nicht zur Bildung des erwähnten Walles. Daher gibt auch die Färbung ein gutes Mittel, bereits die jugendlichen Gameten von Perniciosaschizonten zu unterscheiden. (Chkisty erkennt die erwähnte Kapsel der Halbmonde nicht an.)
Unterschiede der Parasiten der schweren, besonders in Westafrika herrschenden Perniciosa gegenüber denen der gewöhnlichen tropischen Perniciosa oder der malignen Tertiana der Italiener.
A) Bezüglich der Schizonten.
1. Die Schizonten der ersteren, welche sich, wie erwähnt, in ihren Jugendstadien nicht von denen der gewöhnlichen tropischen oder italienischen Perniciosa unterscheiden, scheinen weniger Pigment zu bilden, als die entsprechenden Entwicklungsstadien der letzteren, vgl. z. B. Taf. X Fig. 21 mit 12.
2. Das Pigment scheint, wenigstens in den jüngeren Entwicklungsstadien des Parasiten, etwas helleren Farbenton zu haben als das dunkle, fast schwärzliche des malignen Tertianparasiten.
3. Die Schizonten verschwunden fast durchgehend, wenn sie die Größe der pigmentierten Siegelringformen erreicht haben aus dem peripheren Blute, während man in Italien Figuren, wie Taf. X Fig. 15—16 und Taf. XI Fig 19—21, nicht selten auch noch im Fieberbeginn im peripheren Blute sehen kann.
4. Die Messingfarbe der durch italienische Perniciosaparasiten infizierten roten Blutkörper kommt in Niederguinea nie zur Beobachtung (ebenfalls schon früher erwähnt, von Duggan in Sierra Leone bestätigt).
5. Die reifen Schizonten der Perniciosa in Niederguinea etc. scheinen bereits zur Schizogonie kommen zu können, wenn sie erst 1 j i —Va des roten Blutkörperchens erfüllt haben.
Zuweilen kommt es schon zur Schizogonie, wenn sie 1 j i Größe des infizierten roten Blutkörpers erreicht haben. Selten sind Teilungsformen von 2 / 3 Größe des infizierten roten Blutkörpers vorhanden, wie oft bei Tertiana maligna der Italiener.