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Dr. Hans Ziemann.
zu mit dem Wachstum des Parasiten. Tat. X Fig. 2ü. (Nach Argutixsky wären auch die von Perniciosagameten infizierten roten Blutkörper getüpfelt.)
Die Flecken entstehen also einer nach dem anderen, was einen ganz prinzipiellen Unterschied von der Tüpfelung des Tertianparasiten ergibt. Im Gegensatz zu Maurer habe ich aber auch schon bei Infektionen durch junge Formen der Perniciosasehizonten zuweilen eine feine Tüpfelung gesehen, welche keine charakteristischen Unterschiede gegenüber der gewöhnlichen Tertianatüpfelung zeigt. Indeß war diese Art der Tüpfelung bei Anwendung der S. 348 empfohlenen Färbung mit Borax-Methylenblau-Eosin nicht konstant. Hält man sich genau an die MAURER’schen Angaben, so gestatten dieselben, allerdings einen Unterschied gegenüber der Tertianatüpfelung.
B) Geschlechtsformen (Gameten) der gewöhnlichen Pernieiosaparasiten (Halbmonde der malignen Tertianparasiten).
Dieselben sind durchschnittlich 9—14 u lange, 2—3 u breite, scharf konturierte, pigmentierte, unbewegliche Gebilde, bald frei, bald noch umgeben von einer schmalen Zone des entfärbten roten Blutkörpers. Nicht selten sieht man noch eine feine bogenförmige Linie, welche an der konkaven Seite des Halbmondes die Schenkel desselben verbindet, und die als Rest des entfärbten roten Blutkörpers aufzufassen ist. Wir unterscheiden zunächst
a) Makrogameten (weibliche Gameten).
Dieselben zeigen eine schlanke Figur, ein dichtes, stark blau sich färbendes Plasma. Das Pigment ist in der Mitte meist kranzförmig konzentriert und kann auch Ser Formen zeigen oder nach Nociit zwei offene Halbkreise, die sich an ihren konvexen Seiten berühren. Eine Bewegung desselben ist nicht mit Sicherheit zu entdecken, auch keine Beweglichkeit des Parasiten selber. Taf. XI Fig. 22.
Wenn man nämlich glaubt, doch eine gewisse Bewegung des Halbmondes bemerken zu können, muß man immer die feinen Plasmaströmungen berücksichtigen, die im Präparat sich finden. Da der Halbmond öfter verschieden lange Schenkel hat, trifft die Strömung verschieden lange Hebelarme und kann so eine langsam rotierende Bewegung resultieren.
In diesem Zusammenhänge sei aber eine frühere Beobachtung erwähnt, die sich letzthin noch einmal bei Perniciosa (Rezidiv) wiederholte. Ich sah, wie ein endoglobulärer, großer, runder, mit beweglichem Pigment versehener Gamet sich in die Breite schnellte. Es bildete sich die nierenförmige Figur des Halbmondes, an der konkaven Seite überspannt von einer feinen bogenförmigen Linie, die durch den Rand des jetzt entfärbten roten Blutkörpers dargestellt war. Aus dem einen Pole des Halbmondes ergoß sich das Pigment in den hyalinen Raum zwischen diesen Bogen und der konkaven Seite der Parasiten. Wie wenn es wieder aufgeschlürft würde, strömte es gleich darauf wieder nach der Mitte des Halbmondes. Das wiederholte sich 5mal. während der Halbmond heftige zuckende Bewegungen ausführte, wobei die Pole sich einander näherten. Nach dem 5. Male blieb der Halbmond ruhig, nach 10 Minuten war auch das Pigment in Ruhe.
Eine ganz außerordentlich geringe Beweglichkeit des Pigments glaube ich zweimal in Italien im Verlauf einer einstiindigen Beobachtung gefunden zu haben. Doch ist es nicht sicher, ob nicht der betr. Halbmond auch ein Mikrogametocyt war.
Maynard sah in Ostindien einmal in einem Halbmonde das Pigment in starker Bewegung. Ein andermal sah er deutlich Pigmentbewegung, während die Halbmonde selbst vorwärts oder rückwärts im Zentrum rotierten. Farbe und Form des Pigments ist bei den einzelnen Gameten der Perniciosa nicht verschieden.
Grassi und Feletti, Maxxaberg und Yerf. beschrieben ferner Durchschnürungen der Halbmonde, so daß zwei mehr oder weniger gleichgroße Teilstücke