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Bd. 3 (1906)
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Malaria.

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entstanden. Taf. XI Fig. 23. Im gefärbten Präparat sieht man, verdeckt von dem Pigment oder umgeben von dem Kranze desselben, das rotgefärbte Chromatin in Gestalt feiner, aufgelockerter, dicht zusammenliegender Chromosomen. Taf. X Fig. 36. Zuweilen haben wir zwei Chromatinansammlungen (Kerne), mit achromatischer Zone. Taf. X Fig. 38. Aus den weiblichen Halbmonden entstehen unter allmählichem Ab­runden erst ovale, dann runde Körper, bei denen das Pigment die kranzartige Lagerung im Centrum innebehält. Zunächst haftet noch ein Rest des infizierten roten Blutkörpers dem Parasiten an. Taf. XI Fig. 25.

Das Pigment erscheint bei den rundlichen Formen unbeweglich bis auf einige Pigmentkörnchen, welche unter zitternder, wackelnder Bewegung von dem centralen Pigmenthaufen bis zur Peripherie und wieder zurück wandern können.

Zwischen dem Rande des entfärbten roten Blutkörperchens und dem Rande des Parasiten sind meist 12 kleine knospenartige, 12 fi im Durchmesser haltende, runde, helle Bläschen zu sehen, welche schon von den Italienern beschrieben sind und von Einigen als Reduktionserscheinung von Plasma und Kern des weiblichen Gameten, von Pittaluga als junge neu durch Schizogonie entstandene Parasiten aufgefaßt werden. Taf. XI Fig. 26. Man entdeckt in ihnen Chromatin mit etwas Plasma. Schließlich verschwindet der äußere Saum des roten Blutkörperchens und auch die beiden knospenartigen Bläschen. Taf. XI Fig. 27.

b) Mikrogametoeyten (männliche Gameten).

Das Plasma der männlichen Halbmonde ist wie das Plasma sämtlicher männ­lichen Malariagameten hyalin, die Form durchgehend eine plumpere, wie die der weib­lichen Gameten, das Pigment zerstreut nach beiden Polen hin. Taf. XI Fig. 28 u. Taf. X Fig. 29. Im gefärbten Präparat erscheint das Chromatin mehr oder weniger über den ganzen Plasmaleib zerstreut und kräftiger entwickelt als das der Makro­gameten. Nur die Pole der männlichen Halbmonde nehmen eine deutlichere Blau­färbung an. Zuweilen schon im lebenden Blut, besonders aber im Perniciosablut, entnommen aus dem Anophelesmagen, sieht man, wie der männliche Gamet sich zu einer runden Sphäre umwandelt. Taf. XI Fig. 28, 29 u. Taf. X Fig. 30, 31.

Die Geißelbildung erfolgt unter denselben Voraussetzungen und Bedingungen wie beim männlichen Tertian- und Quartangameten. Taf. X Fig. 32.

Wie bei den Geißelkörpern des Tertian- und Quartanparasiten können sich auch bei den entsprechenden Formen des Perniciosaparasiten rundliche Stücke vom Plasma abschnüren mit ebenfalls beweglichem Pigment. Taf. XI Fig. 30.

Um von Fehlerquellen freie Bilder zu erhalten, ist es unbedingt notwendig, nur Blut zu nehmen, welches vom Anopheles aufgesogen ist, da nur im Anophelesmagen die natürlichen Entwicklungsbedingungen für die Mikrogameten sich finden. Wenn man nur die Geißelbildung sehen will, ohne Anspruch auf feinere morphologische Untersuchungen, vgl. unter Untersuchungsmethoden. Im Moment der Geißelbildung tritt eine deutliche Kontraktion des Volumens des Parasitenplasma ein.

Wir sehen aus den Abbildungen, daß die männlichen Gameten der Perniciosa kaum oder nicht die Größe der Perniciosaschizonten erreichen. Varl. Taf. X Fig. 31 u. 32 mit 16, 17 u. 22.

Die Differenzierung der erwähnten erwachsenen Gameten von den Scliizonten der Perniciosa ist, wie wir sehen, also sehr leicht. Halten wir daran fest, daß die Gameten weniger amöboide Beweg­lichkeit zeigen, keine Nahrungsvakuole haben, Pigment stärker und eher entwickeln, das Chromatin auflockern, eine längere Lebensdauer haben, kommt man auch dahin, die jlängeren Gameten