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Bd. 3 (1906)
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Dr. Hans Ziemakk.

sondern als allerkleinste, noch rundliche Plasmaklümpchen mit ihrem Chromatin und mehr oder weniger deutlicher achromatischer Zone. Taf. X Fig. 1.

Nach Nocht und Maurer liegen alle diese jüngeren, unpigmentierten Formen noch nicht innerhalb des roten Blutkörperchens, sondern sind demselben nur angeschmiegt, Taf. X Fig. 2. Nach Christi würde das Plasma Fortsätze in das Innere der roten Blut­körper senden, und so die Kingbildung veranlassen. Maurer läßt die Gameten frühzeitiger als die Schizonten in die roten Blutkörper eindringen, was meines Erachtens nicht be­wiesen ist. Die stärkere Pigmentierung der Gameten erklärt sich leicht auch durch das langsamere Wachstum derselben.

Das Chromatinkorn der Ringformen streckt sich sehr oft im Gegensatz zu dem der Tertian- und Quartanparasiten stäbchenförmig in die Länge, um in 23 sich wieder rundende Chromatinkörnchen zu zerfallen (Taf. X Fig. G, 10).

Die vorzeitigen Teilungen des Chromatins bei jungen Schizonten halte ich aber im allgemeinen für vorübergehende Bildungen, da man ähnliche Bildungen 1012 Stunden später nur noch äußerst selten sieht.

Werden 2 Chromatinkörnchen gebildet, so liegen sich dieselben in der Kingfigur schließlich gegenüber. Taf. X, 7. Nicht selten zeigt der junge Perniciosaparasit auch Hufeisenform, deren Pole von je einem Chromatinkörnchen eingenommen werden. Taf. II. 9.

Im Laufe der nächsten Stunden wächst der Parasit, während die amöboide Beweglichkeit etwas abnimmt. Die Ringfiguren werden etwas stärker, die Chromatinkörner etwas größer.

Zweifache Infektion eines roten Blutkörperchens ist nicht selten, selbst 5- 'und 6 fache sind schon gesehen worden (Taf. X Fig. 4 u. 5). Eine Verschmelzung dieser Formen kommt nicht vor. Gerade diese Häufigkeit einer mehrfachen Infektion eines roten Blutkörperchens bietet in Verbindung mit der Häufigkeit vorzeitiger Chromatinteilung einen charakteristi­schen Unterschied gegenüber den jugendlichen Tertian- und Quartanschizonten.

Außer den regelmäßigen Kingformen sieht man im gefärbten Präparat auch noch unregelmäßigere, zum Teil ziemlich abenteuerlich gestaltete, schleifenförmige Figuren, ein Beweis der starken amöboiden Beweglichkeit des Parasitenplasma. Diese unregelmäßigeren Formen können sich auch in den mit der größten Sorgfalt hergestellten Ausstricli- präparaten finden. Taf. X Fig. 10.

Nach etwa 24 Stunden sammelt sich das Plasma an irgend einer Stelle der Ringfiguren noch mehr an, so daß Siegelring­formen entstehen. Taf. X Fig. 11. Das Plasma zeigt in den verdickten Stellen deutlich eine leichte Vakuolisierung. Das Chromatin wächst ein wenig, und es ist die achromatische Zone meist deutlich zu sehen. Die Nahrungsvakuole ist noch deutlich vorhanden. Das Chromatin hat jetzt etwa 1 « im Durchmesser. In dem dickeren Teile des Siegelringes treten nunmehr feine dunkle Pigmentkörnchen auf. Die un­regelmäßigen oder Siegelringformen fangen an sich zu runden. Das Pigment tritt makroskopisch zunächst gegenüber der Stelle auf, wo das Chromatin liegt. Eine Beweglichkeit des Pigments ist nicht deutlich wahrzunehmen, am ehesten noch bei den Parasiten der Tertiana maligna der Italiener.

Sieht man daher bei endoglobuläreu perniciösen Parasiten Pigmentbewegung aus­gesprochen, so dürfte es sieh um Gameten handeln.

Nach etwa 30 Stunden verschwinden in der Mehrzahl der Fälle die Perniciosa- parasiten aus dem peripheren Blute, um ihre weitere Entwicklung in inneren Organen durchzumachen. Indeß konnte ich auch, besonders in Italien, einen großen Teil der