Teil eines Werkes 
Einl. Bd. (1909) Kulturpolitische Grundsätze für die Rassen- und Missionsfragen
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Einleitung

Nationale Kulturpolitik entspringt aus einer durch nationale Be­griffe bestimmten Auffassung der Kulturprobleme und Kulturaufgaben

demselben Zinne, in dem alle großen Menschheitsfragen eine Behand­lung nicht nur in nationalem sondern auch in universalem Zinne ver­langen, wenn anders die Idee der sittlichen Einheit unserer Zivilisation im höchsten Zinne gewahrt bleiben soll. An dieser zu rütteln, wird aber niemandem einfallen, der eine Vorstellung vom Wesen des sittlichen Prinzips besitzt.

Die vorliegende Arbeit hat es indes nicht mit der universalisti­schen, sondern mit einer nationalen Zeite der allgemeinen Kultursrage /-zu tun. Außerdem geht sie noch von einem zweiten Gesichtspunkt aus, nämlich dem, daß sehr große und tiefgreifende Unterschiede zwi­schen einzelnen Nassen des Menschengeschlechts vorhanden sind, und daß die Existenz dieser Unterschiede notwendig in den Mitteln und Wegen zum Ausdruck kommen muß, die unsere nationale Kultur­politik in denjenigen Betätigungsgebieten einzuschlagen hat, wo es sich /für uns um das Zusammentreffen mit fremden Nassen handelt. Be- tätigungsgebiet für die aktive Vertretung aller Prinzipien unserer nationalen Kultur ist im weitesten Zinne natürlich die ganze Welt. Überall dort, wo ein Deutscher, der eine Vorstellung von den be­sonderen Werten seines nationalen Kulturbesitzes in sich trägt, hin­kommt, soll er sich grundsätzlich auch als ein von der Gesamtheit der Nation beauftragter und der Nation verantwortlicher Vertreter des eigenen nationalen Wesens gegenüber dem fremden in seiner Um­gebung fühlen. Die Tatsache z. B., daß bei den angelsächsischen 1

überhaupt. Das Gegenteil des nationalen Kulturprinzips ist das welt- bürgerliche. Dieses hat an seinem Grte sein zweifelloses Necht, in

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