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1725 Zivilpersonen, 167 Japaner und 2300 Militärpersonen.
Hauptort und Verwaltungssitz ist Tsingtau (Schnittpunkt 36° nördl. Br., 120° östl. L.) mit jetzt rund 50 000 Einwohnern.
Das japanische Kuantung-Gebiet mit den Städten Dairen und Port Arthur umfaßt die Liauyang'-Halbinsel in der Südmandschurei (38-39° nördl. Br., 121—122° östl. L.). Es ist das größte der Pachtgebiete und umfaßt an Festland einschließlich der zugehörigen 40 Inseln 218,75 Quadrat-Bi = 3373 qkm mit einer Gesamtbevölkerung Ende 1912 von 41 260 Japanern, 116 Europäern und 446730 Chinesen in 2728 Ortschaften (132 pro qkni).
Der wirtschaftliche Mittelpunkt ist die Hafenstadt Dairen mit 41912 Einwohnern, Sitz der Behörden ist Port Arthur mit 17 884 Einwohnern.
Weihaiwei, die englische Besitzung, liegt ander Ostküste der Provinz Schantung (37° nördl. Br., 122° östl. L.) und umfaßt ein Gebiet von 738 qkm mit 147177 Chinesen in 330 Ortschaften (197 pro qkm). Die Zahl der Nicht-Chinesen, meist Engländer, war 1911 215, davon etwa 70 Militärpersonen. Sitz der Verwaltung ist Port Edward mit nur wenigen Hundert Einwohnern.
Das französische Kouang-tscheou-wan-Gebiet, an der Südküste der Provinz Kuanghsi gelegen, hat 800 qkm Flächeninhalt mit einer geschätzten Bevölkerung von 190000 Chinesen in 1200 Dörfern (237 pro qkm). Die Gesamtzahl der NichtChinesen, fast ausschließlich Franzosen, betrug Ende 1912 300, davon 150 Militärpersonen. Sitz der Behörde ist Fort Bayard (21° nördl. Br., 110° östl. L.).
Die Pachtgebiete sind weder Siedlungs- noch Pflanzungs- kolonien, da ihre geringe Ausdehnung und eine dichte einheimische Bevölkerung eine Ansiedlung fremder Volksteile in größerem Maßstabe und die Anlage von Pflanzungen verbieten. Sie sind mehr oder weniger wirtschaftliche Stützpunkte zwecks Ausdehnung des Handels, Stützpunkte für die Flotte, Ausgangspunkte für eine kulturelle Beeinflussung des Hinterlandes zugunsten der kolonisierenden Macht.