7 Brandgrube Befund 28. Durchsetzt mit Leichenbrand und stark zerschmolzenen Bronzegegenständen
Bei den bremischen Funden und Fundplätzen aus diesem Zeitabschnitt handelt es sich teils um einige wenige oder vollkommen singuläre Fundstücke, die durch Zufall oder bei verschiedenen Erdarbeiten ans Tageslicht kamen. Teils sind es große Fundmengen, die bei archäologischen Ausgrabungsarbeiten aus dem Boden geborgen wurden. Eine systematische wissenschaftliche Bearbeitung gibt es bisher nicht. Da es vor allem das Problem der sicheren Zuweisung der Keramik speziell dieser Zeitstufen gibt, gehen wir davon aus, daß nicht alle Funde aus der Völkerwanderungs- und Merowinger- zeit als solche tatsächlich erkannt sind. In den letzten Jahren ist eine Reihe von Arbeiten erschienen, die sich mit bremischen Fundplätzen aus dieser Zeit beschäftigt (BÄRENFÄNGER; BISCHOP; CAPELLE 1998; KATALOG OLDENBURG; LAUX). Besonders ist hier der Katalogband zu der Ausstellung im Bremer Focke-Museum „Siedler, Söldner und Piraten, Chauken und Sachsen im Bremer Raum" von Dieter Bischop hervorzuheben. Es wird daher nicht im einzelnen auf die bekannten Plätze wie
Grambke, Mahndorf u. a. m. eingegangen. Ein außerordentlich wichtiger Fundplatz wurde 1998 in Rekum, dem nördlichsten Ortsteil Bremens entdeckt. An dieser Stelle muß eine kurze Vorstellung der wichtigsten Erkenntnisse genügen. Eine vollständige Bearbeitung wird zu späterer Zeit vorgelegt.
In Rekum, ca. 40 km südlich der heutigen Wesermündung bei Bremerhaven, reicht die hohe Geest unmittelbar bis an das Ostufer der Unterweser heran. Es ist ein markanter Punkt innerhalb der Unterweserlandschaft. Nur in kurzer Entfernung befindet sich nordwestlich die Einmündung der Hunte in die Weser. Das 30 km breite, trichterartige Mündungsgebiet der Weser mit den Fluß- und Seemarschengebieten Stadtland, Stedingen und Osterstade verengt sich hier auf weniger als 10 km Breite. Die Wildeshausen-Oldenburger und Stade-Cuxhavener Geest kommen einander sehr nah. Aus Rekum kennen wir die höchste Konzentration Bremens von Fundstellen aus der Römischen Kaiserzeit und Völkerwanderungszeit.
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