Manfred Rech
Hinweise auf Alltag und Handwerk im mittelalterlichen Bremen
Bevor auf archäologische Hinweise eingegangen werden soll, die Alltag und Handwerk im mittelalterlichen Bremen demonstrieren, vorweg einiges zur Entstehung der Stadt.
Man darf sich inzwischen sicher sein, daß da, wo Bremen im frühen Mittelalter gegründet wurde und dann kontinuierlich bis zu jener Ausdehnung wuchs, wie es der Stich von Braun- Hogenberg für das späte 16. Jh. zeigt, als die
Zeit um 782, als Bremen erstmals in Zusammenhang mit einem Sachsenaufstand genannt wird, gibt es sowohl von der Domsdüne als auch aus dem Bereich der übrigen Altstadt zu Genüge. Hier darf daran erinnert werden, daß K.H. Brandt bei der wichtigen Domgrabung aus den Schuttschichten des Dominnern zahlreiche Scherben der Jahrhunderte vor und nach Christi Geburt bergen konnte, die noch der Bearbeitung harren (BISCHOP, 72).
1 Bremen.
Kupferstich
Braun-
Hogenberg,
1588/98
Stadt sich schon längst auf das westliche Weserufer ausgedehnt hatte (Abb. 1), sich früher Siedlungen der germanischen Chauken und ihrer Nachfahren, der Sachsen, befunden haben. Außerhalb der Altstadt sind jedenfalls viele Siedlungen und auch Gräber ergraben worden. Daß ausgerechnet von dem besonders markanten Punkt der Bremer Düne, nämlich der Domsdüne, bisher kein echter Siedlungsbefund bekannt geworden ist, kann man getrost als Forschungslücke gelten lassen. Denn Funde aus der Zeit zwischen Christi Geburt und der
Die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Sachsen und Franken, die um 800 mit der Unterwerfung der Sachsen und deren Einbeziehung in das fränkische Reich endeten, sind durch die schriftliche Überlieferung, etwa Reichsannalen oder der Bericht bei Adam von Bremen, gut vorstellbar. Ein zerhauener Schildbuckel aus dem sächsischen Körpergrab 65 von Bremen-Mahndorf gibt auch einen archäologischen Hinweis auf Kampfhandlungen, doch gehört das Grab noch in das 7. Jh. n. Chr., so daß auch an eine Auseinandersetzung mit den
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