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Bremer archäologische Blätter / Der Landesarchäologe
Entstehung
Seite
46
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Die Bischofssepultur (Abb. 30) des bestehenden, 1042 von Erzbischof Bezelin begonnenen und Ende des 11. Jahrhunderts (Adalbert/Liemar) vollendeten Bau­werks nahm in der Ost-Westrichtung einen geringeren Raum ein als die 1043 (f Bezelin) abgeschlossene karolingisch/ottonische Sepultur (s. d.). Die ältesten ro­manischen Gräber gingen nach Osten nicht über die frühere Sepultur des 1041 ab­gebrannten Domes hinaus, obwohl bis zum Chor (Vierung) der bestehenden Kirche ein Streifen von acht Metern verfügbar gewesen wäre. Im Westen (Abb. 31) erreich­te sie gerade den Fußbereich der letzten, ottonischen, Erzbischöfe 78 ). Daß die jüng­sten Gräber im Westen nicht über die 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts hinaufreich­ten, ist auffallend. Ein einleuchtender Grund kann vielleicht darin erblickt wer­den, daß die Erzbischöfe des 15. bis 17. Jahrhunderts häufiger außerhalb Bre­mens, z. B. in der erzbischöflichen Burg Bremervörde 79 ), in Klöstern 80 ), in ande­ren Kirchen 81 ) oder in heimatlichen Familiengrüften beigesetzt worden sind. Im Folgenden eine Beschreibung der wichtigsten Gräber in chronologischer Ord­nung.

Grab 6

Das älteste in der Sepultur angetroffene Grab war aus Traß 82 ), einem trachytischen Tuff, der u. a. im Siebengebirge und in der Osteifel vorkommt, mit Kalkmörtel aufgemauert (Abb. 32). Es war streng trapezförmig, d. h. am Fußende schmaler als