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Bremer archäologische Blätter / Der Landesarchäologe
Entstehung
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11
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2 KAROLINGISCH-OTTONISCHE BAUGESCHICHTE

Die trotz starker Störungen dureh mittelalterliche und frühneuzeitliche Gräber in verschiedenen Teilen des Mittelschiffs angetroffenen Schichtpakete waren nur 1,0 bis 1,2 m mächtig (Abb. 2). Dennoch hat sich eine stärkere Bautätigkeit ermit­teln lassen. Detaillierte baugeschichtliche Einsichten sind jedoch dadurch stark erschwert und von vornherein eingeschränkt, daß mit einer einzigen Ausnahme nur Ausbruchsgruben (Abb. 2.3) angetroffen wurden. Die relative Chronologie muß sich so allein auf die Ausdeutung der Profile und der Horizonte in den ein­zelnen Schnitten stützen").

a) BAUPERIODEN

Von der für 789 überlieferten und von Willehad (f 789) geweihten hölzernen Domkirche waren keine sicheren Spuren nachzuweisen. Völlig ungewiß ist, ob mit Pfosten- oder Schwellbalkenbau 1 ") zu rechnen ist. Der schriftlichen mittel­alterlichen Überlieferung in der Vita Willehadi sind keine diesbezüglichen Hin­weise zu entnehmen. Der dort nicht einfach als ecelesia, sondern domus dei bezeich­nete Bau wird als von wundervoller Schönheit (mirae pulchritidinis) gepriesen. Derselben Quelle zufolge ist in dieser Kirche 789 Willehad beigesetzt worden {in basilica nova quam ipse aedifieaverat).

Periode I

Im Füllmaterial der Grundmauer Bf. Nr. 50 sowie des Fundamentgrabens Bf. Nr. 796, die beide der Periode II zuzuordnen sind, wurden durch Aussieben u. a.