Masern. — Unterleibstyphus. — Kückfallfieber.
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dicht zusammen stehender kleiner Knötchen erkennen. Am 5. bis 8. Tage erfolgte kritischer Fieberabfall und begann die kleienförmige Abschuppung. Einmal schloß sich eine Brustfellentzündung an die Masern an, ein andermal traten Windpocken hinzu. Alle Kranken wurden geheilt.
Die Therapie bestand in Fetteinreibungen, Ganzpackungen, rotem Licht und den gewöhnlichen, symptomatischen Mitteln. Im verseuchten Hinterland ließ die Krankheit erheblich nach, nachdem das Volk belehrt und Arzneien, namentlich Augenwasser, ausgeteilt worden waren."
Eine eigenartige akute exanthematische Krankheit (Masern?) unter farbigen Kindern im August und September erwähnt ferner Stabsarzt Dr. Stierling-Pangani:
„Diese, von den Eingeborenen schafurra (d. i. epidemische Krankheit schlechthin) genannt, hatte großen Umfang besonders unter den Schülern. Ärztlich beobachtet wurde nur noch ein, offenbar schon abortiv verlaufener Fall.
Der Verlauf wird als hoch fieberhaft, aber durchaus gutartig geschildert, in etwa einer Woche trat stets Heilung ein. Kontagiosität sehr groß.
Das Exanthem war sehr charakteristisch, klein papulös, so daß sich die Haut wie ein Keibeisen anfühlte, im Gesicht und auf den Armen mit Vorliebe, zuweilen auch auf dem ganzen Körper. Es war offenbar durch Hyperämie und Hypersekretion der Talgdrüsen bedingt. Häufig ließ sich das Sekret der letzteren comedonenartig ausdrücken. Es heilte ohne Abschilferung und ohne Spuren ab."
4. Unterleibstyphus.
Es wurden je eine Erkrankung aus dem Grouvernements- krankenhause Daressalam und aus Kilwa gemeldet. Im ersten Fall, der einen Matrosen des D. 0. A. L. Dampfers „Kanzler" betraf, lag die Ansteckungsquelle mit Sicherheit weit außerhalb des Schutzgebiets, im zweiten Falle, bei einem aus Britisch-Ostafrika zugezogenen Ansiedler, war die Ansteckungsquelle nicht festzustellen.
Der Fall in Daressalam, der mit Malaria kompliziert war, endete am fünften Behandlungstage tödlich, der andere ging in Heilung über.
5. Rückfallfieber.
Rückf allneb er ist im Berichtsjahre unter Europäern weniger häufig aufgetreten.
Die Krankheit ist oifenbar im ganzen Schutzgebiet verbreitet.
Als Ansteckungsorte für Europäer sind die Rastanstalten auf den zur Küste führenden Karawanenstraßen anzusehen. Die
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