Tropische und subtropische Viehseuchen.
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gefüllt und in den Schrank gestellt. Das über dem Bodensatz stehende Serum wird 24 Stunden später abgegossen und nach dem EmtLiCH’schen Verfahren konserviert.
Zur Injektion benutzt wird nur die obenstehende klare Flüssigkeit.
Herstellung des Virus. Kurze Zeit vor dem Tode eines an der „Sterbe“ erkrankten Tieres werden demselben ca. 2 Liter Blut aus der Vena jugularis entnommen; dasselbe wird defibriniert, filtriert und konserviert. Die Flüssigkeit bleibt dann 2—3 Wochen an einem kühlen Orte stehen, wobei sich die geformten Blutbestandteile zu Boden setzen oder als feine Flocken sichtbar sind. Nach 2—3 Wochen ist die Flüssigkeit zu filtrieren und in Gläser von 50—100 ccm Inhalt so weit zu füllen, daß nur ein geringer Luftraum bleibt. Die Gläser werden dann mit einem Stöpsel verschlossen und im Eisschrank aufbewahrt. Das virulente Blut konservierte Koch nach Edington : 1000 Teile Blut, 1000 Teile Wasser, 1000 Teile Glyzerin, 1 Teil Phenol. Die Injektionsflüssigkeit wird derart verdünnt, daß die Virusdosis stets in derselben Menge Flüssigkeit enthalten ist.
Kuhn gewann von sterbekranken Pferden ein angeblich gegen Malaria wirksames Serum.
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