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Tropische und subtropische Viehseuchen.
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Den Impfversuchen entsprechend muß die Möglichkeit einer Übertragung des Virus durch blutsaugende Insekten zugegeben werden, aber nur insofern, als diese das Sterbekontagium direkt von Tier zu Tier zu übertragen imstande sind.
Nach dem heutigen Stande der Forschungen muß nun angenommen werden, daß das Virus an den Weidegräsern haftet, und die natürliche Infektion auf dem Wege des Verdauungstraktus erfolgt (Edington, Fadyean).
Wenn nun auch erwiesen ist, daß eine künstliche Infektion per Stomachum nur bei einer Ingestion von mindestens 150 ccm Virus sicher erfolgt — es genügten 100 ccm nicht immer (Theiler) — so kann diese Tatsache doch nicht die Unmöglichkeit einer natürlichen Infektion beweisen, da wir noch nicht wissen, welche anderen, uns unbekannten Bedingungen in der Natur selbst vorliegen mögen. *
Das Virus findet sich, dem Auftreten der Seuche entsprechend, nur während der Sommermonate auf der Weide, wo es nur bei feuchter Wärme gedeiht. Frost, sowie direktes Sonnenlicht vernichten es fast unmittelbar. Auch durch langsames Trocknen wird das Virus in wenigen Stunden zerstört.
Ferner ist es eine Erfahrungstatsache, daß die unbekannte Schädlichkeit nicht an den Gräsern haftet, solange heftige Kegen fallen. Die Seuche tritt jedesmal erst etwa 10—14 Tage nach heftigen Regengüssen auf. Auf diese Beobachtung mag es auch zurückzuführen sein, daß die südafrikanischen Bauern betautes Gras erst in fließendem Wasser waschen und es dann für unschädlich halten. Anderseits scheint der Erreger der Pferdesterbe nur während der Nacht- und Morgenstunden virulent zu sein, solange Tau auf den Gräsern liegt. Ein Verbreiten der Seuche durch Zusammenhalten der Tiere findet erfahrungsgemäß nicht statt, deshalb kann die Ansteckung auch nicht durch Inhalation erfolgen.
Die künstliche Übertragung der Seuche gelingt ohne Ausnahme durch Überimpfen des höchst infektiösen Blutes; es genügen hierzu 0,001 ccm.
Unerklärlich bleibt es, in welcher Weise sich die unbekannte Schädlichkeit während der Wintermonate virulent erhält. Die Erklärung Rickmann’s, daß das Sterbekontagium während der sterbefreien Zeit seine Virulenz nur in den tieferen, feuchten Schichten behält und dann mit Einsetzen der Regenperiode wieder an die Oberfläche gelangt, hat viel für sich, und es dürften sich Versuche nach dieser Richtung hin empfehlen. Jedenfalls muß z. Z. noch angenommen -werden, daß das Virus, frei in der Natur, die für dasselbe so schädliche Winterzeit außerhalb des Pferdekörpers überdauert.
Eigentümlich ist die so überaus verschiedene individuelle Empfänglichkeit der Pferde. Altere Tiere sind weniger empfänglich wie jüngere; die gutgenährten unterliegen der Infektion viel leichter wie die mageren Pferde; auch zeigen die in Südafrika heimischen Pferde eine größere Resistenz gegenüber dem Kontagium wie die importierten.
Krankheitserscheinungen und Verlauf.
Man unterscheidet von jeher zwei Formen der Pferdesterbe: Die Dikkop- ziekte (Dickkopf-Krankheit), wenn die durch ödematöse Anschwellung bedingte Vergrößerung des Kopfes am meisten in die Erscheinung tritt, und die Du n paar de- ziekte (dünne Pferdekrankheit). Erstere bezeichnet Theiler als die akute und pulmonale Form, während letztere von ihm als die subakute oder kardiale Form angesprochen wird.
Der Verlauf der Krankheit ist ein sehr verschiedener. In der Regel dauern die Krankheitserscheinungen 4—6 Tage, doch können sie auch nur Stunden in Erscheinung treten, ja es kommt auch oft vor, daß die Tiere ohne irgend welche sichtbare Symptome plötzlich zusammenbrechen und verenden.
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