Teil eines Werkes 
Bd. 3 (1906)
Entstehung
Seite
379
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Malaria.

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ißnoM Monaten, bei den Perniciosafiebern Italiens zwischen 48 Monaten. In Wirklichkeit i9nnöd können die Intervalle zwischen den Rezidiven noch viel größeren Schwankungen unterliegen.

v. Leyden sah bei einem karzinomkranken Apotheker aus Südrußland Malaria- ließ'ißq parasiten 3 Jahre nach dem letzten angeblichen Fieberanfalle auftreten.

Schilling beschrieb ein Rezidiv einer in den Tropen erworbenen Tertiana, welches ff 8 8 Vs Monate nach dem Verlassen von Ostafrika und 2 1 j 2 Jahre nach dem letzten'in

ßJhlA Afrika beobachteten Fieberanfalle auftrat.

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Der Verlauf der Rezidive ist je nach der Disposition und Resistenz des be- ieöeit treffenden Individuums bald leicht, bald schwer, bald im Typus einer schweren ahioVL Neuinfektion, bald in Form von einem oder zwei leichten Anfällen verlaufend. Im igllß allgemeinen verlaufen sämtliche Rezidive häufiger intermittierend r ein- als unregelmäßig. Speziell trifft dies auch zu für die Perniciosa der Tropen i hnii und für eine ev. anfangs unregelmäßig beginnende Quartana. Nur bei der Tertiana 9 Ü 9 g gebe ich zu, daß die irregulär, bez. remittierend verlaufende Form fast ausschließ- d doil lieh bei Rezidiven vorzukommen scheint. Die Auslösung der Rezidive kann durch die dHyo cyklische Entwicklung der Makrogameten scheinbar spontan erfolgen, ohne daß eine fglliHT Hilfsursache sich feststellen läßt, oder unter deutlicher Mitwirkung einer solchen rgffrH Hilfsursache, z. B. Diätfehler, Erkältung, Überanstrengung, psychische Erregung etc.

Die Beschaffenheit der Fieberkurve bei den Rezidiven hängt f i/ß auch von den Jahreszeiten ab, indem z. B. im Winter, bzw. in den Tropen äb ni In der gesunden trockenen Jahreszeit, die Rezidive eher die Form kurzer steiler vinil Kurven darbieten, dagegen in der eigentlichen Fiebersaison eher den Typus einer 9 rf 9 T /I Neuerkrankung.

Im allgemeinen werden die Rezidive mit der Länge der Zeit immer leichter bnu und seltener.

Übrigens macht schon Terburgh darauf aufmerksam, daß auch Fiebersteigerungen iJiov Vorkommen ohne Parasitenbefund, und ohne daß Chinin wirksam wäre. Diese Temperatur- jgrefe Steigerungen bezieht Terburgh auf die durch die chronische 3Ialariainfektion bedingten

ofßuß anatomischen Veränderungen innerer Organe und trennt diese Fälle als chronische

:fßlfl. Malariaintoxikationen mitRecht von der chronischen Malariainfektion.

Der Milztumor ist bei chronischer Malaria häufiger als bei JT 9 kL Neuerkrankungen und ebenso auch bei Tertiana und Quartana häufiger wie bei

1 19b der Perniciosa. Individuelle Verhältnisse spielen dabei eine Rolle. Sehr hohe Grade

ximul kann der Milztumor bei chronisch kranken Kindern erreichen.

Während der Fieberanfälle bei chronisch Kranken kann man nicht selten eine iioxui nach dem Fieberanfalle wieder vorübergehende Vergrößerung der Milz, während

1919b deren es auch zu Schmerzhaftigkeit kommt, bemerken.

Um spätere Wiederholungen zu vermeiden, füge ich gleich hier, noch vor Erörte- anui rung der speziellen Pathologie der Malariafieber, einige

Allgemeine klinische Bemerkungen über chronische Malaria.

Bisweilen können dieselben klinischen Symptome, welche schon die Neuerkran- jHinf kung beherrscht haben, z. B. Nasenbluten, Druckgefühl im Magen etc., bei den Rezi-

9 vib diven wieder auftreten. Es ist das ein nicht unwichtiges diagnostisches Merkmal. Der

hiI 3 Blutbefund kann während der Zwischenräume zwischen den einzelnen Anfällen ent-

fj 9 w weder völlig negativ sein, oder man findet gelegentlich pigmentierte Leukocyten als

V 99 Bew r eis, daß Parasiten zerfallen sind, oder Gameten. Letztere schwinden

iov vor und während des Anfalles gewöhnlich, und dieses findet leicht