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Bd. 3 (1906)
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Malaria.

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tutaag gestattet. Fälle von Leukämie bei Negern sind meines Wissens, wenigstens 1A ni in Afrika, noch nicht beschrieben.

Sakorraphos beschrieb unter dem NamenChloropaludisme 10 Fälle von Mäi/öJ. Leukämie bei Leuten, die früher in Malariagegenden gelebt hatten und noch an Ver- löüö'ig größerung der Leber und Milz litten, aber keine Parasiten, keine Temperatursteigerungen nwlun aufwiesen. Die Blässe war eine außerordentlich große.

King Brown sah auch einen Fall von lymphatischer Leukämie angeblich nach ißlßJK Malaria entstehen.

Nach Pöch besteht indeß kein Zusammenhang zwischen Malaria und Leukämie.

I

IA Allgemeine Pathologie der chronischen Malariainfektion und der

Malariakachexie.

Wir haben bisher von den Hauptsymptomen der akuten Malaria gesprochen,

1. der Anämie und Melanämie, t

2. dem Fieberverlaufe,

3. dem Milztumor.

Wenden wir uns nun zu der mildesten Form der chronischen Malaria- ilelni infektion zu der

1. latenten Malaria.

Man hat darunter einen Zustand zu verstehen, bei dem die IßK Malariakeime keine äußerlich sichtbaren Erscheinungen machen,

f> oa so daß weder Fieber auftritt, noch eine sich klinisch bemerkbar

oßia machende Anämie.

Man kann nun, je nachdem es überhaupt noch zu keinem Fieberanfall oder i9T9d bereits zu solchen gekommen ist, das Latenzstadium der Malaria entweder als ein

nies sehr verlängertes Inkubationsstadium auffassen oder als eine äußerst milde und

ionfo chronisch verlaufende Malariainfektion, während deren der Organismus stets Zeit

rtnrf hat, sich von den Schädigungen der Malariakeime zu erholen. Bei der erstereu

iiteCI Definition fällt das Latenzstadium ganz mit dem Inkubationsstadium der Malaria

Igv) (vgl. dieses) zusammen. Dasselbe ist, wie wir schon lange wissen, verschieden je

xbßü nach der Art der injizierten Malariasporozoiten und nach der Resistenz des Indi-

'irbiv viduums. Letztere ist abhängig von einer Art relativer Immunität gegen die Malaria

bnn und von dem Vorhandensein günstiger äußerer Verhältnisse bezüglich Kleidung,

iini3 Ernährung, Klima etc.

Es kommen zweifellos Fälle vor, wm erst monatelang nach dem Verlassen [9nie einer Malariagegend die Infektion zum Ausbruch kommt, ohne daß die Möglichkeit

raub einer Neuinfektion mittlerweile bestanden hat. Bei irgend einer Schädlichkeit, sei

I 89 es Erkältung, Ärger, Diätfehler, Überanstrengung etc. werden dann die Betreffenden

f xni im besten Wohlsein plötzlich von einem Malariaanfall überrascht. Wir müssen daher

juflß annehmen, daß in solchen Fällen die Malariakeime schon längere Zeit in einer Form

mi im Körper sich fanden, welche gegen äußere Einflüsse, seien es die Schutzkräfte

89b des Organismus, seien es Medikamente wie Chinin, widerstandsfähig sind. Dieses

iedß aber sind die Makrogameten. Die Parthenogenese bez. Umwandlung der Makro-

umg gameten in Schizonten findet erst statt, wenn die Resistenz des Körpers durch die

i9do oben erwähnten Schädlichkeiten beeinträchtigt wird. (Andererseits können auch die

do8 Schizonten bei besonders starker Entwicklung der Schutzkräfte des Organismus in

9'iili ihrer Entwicklung gehemmt werden.)

In ähnlichem Sinne kann man auch von einem Latenzstadium der Malaria