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Bd. 3 (1906)
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378
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T

378 Dr. Hans Ziemann.

sprechen, wenn eine Anzahl von Monaten nach einer akuten Infektion bei völligem aiö'j Wohlbefinden wieder ein neuer Anfall erfolgt. Die in inneren Organen bis zum mn: Fieberausbruch gewissermaßen schlummernden Makrogameten haben eben keine eni' anämisierende Wirkung ausüben können.

Zu dem Begriff der chronischen Malaria gehört dagegen, daß fiß die Malaria aus irgend welchem Grunde, sei es infolge von beson- -in derer D isposition, sei es infolge u n g e n ü g e n d e r B e h a n d 1 u n g immer 1 9 wieder rezidiviert, und daß infolge dieser wiederholten Schädi- -il g u n g e n des Körpers eine mehr oder weniger tiefgehende Y e r - -1 f ä n d e r u n g einzelner Organ Systeme, besonders des Blutes, e i n t r i 11. .ft

2. Chronische Malaria im engeren Sinne.

Die bei der chronischen Malaria besonders leicht auftretende Anämie und ba Melanämie haben wir bereits im vorigen Abschnitt geschildert. Schon äußerlich do fallen diese Kranken durch eine gewisse Blässe, entsprechend der Verringerung der 'io! roten Blutkörper und des Hämoglobins, auf. Das nicht selten anzutreffende ge- -Q' dunsene Aussehen ist auf die eingetretene Hydrämie zurückzuführen.

R ü c k f ä 11 e.

Ich verstehe unter Rückfällen solche Fälle, wo einige Tage nach erfolgter tj E ntfieberung bei Neuerkranktgewesenen ein neuer Anfall erfolgt, als es zur Bildung 'gn

von Gameten noch kaum gekommen sein konnte. Es handelt sich dann immer um ai

Fälle, wo die Abtötung der Schizonten durch Chinin nicht energisch erfolgt ist. Js

Eine v i e 1 h u n d e r t f a c h e E r f a h r u n g hat gezeigt, daß bei sehr e n e r g i - - i

scher Behandlung der Erstlingsfieber die Gefahr der Rückfälle 9l eine relative sehr geringe ist.

R e z i d i v e.

i!

Von diesen Rückfällen sind die zu trennen, welche, wie erwähnt, durch f die Parthenogenese der Makrogameten bedingt werden.

Die Dauer der Intervalle zwischen den schnell einander folg enden Rezidiven rn

beträgt nach Mariotti-Bianchi bei Tertiana simplex zwischen 5 und 18 Tage, bei Perniciosa es

zwischen 5 und 21 Tage, besonders aber zwischen 5 und 9 Tage. Bei westafrikanischer *ie

Perniciosa betragen die Intervalle für Rezidive bei ungenügender oder Lichtbehandlung gi

durchschnittlich 912 Tage, entsprechen also ziemlich dem Inkubationsstadium. Diese 9f

Zeit würde also mit der cyklischen Entwicklung des Makrogameten zu Schizonten zu- -t

sammenfallen. Eine Stütze für diese Annahme finden wir auch in der Tatsache, dah im m

Blute der Negerkinder oft abwechselnd mehr Gameten und abwechselnd mehr Schizonten h

sich finden.

Gerade die Perniciosa zeichnet sich durch eine seltene Hartnäckigkeit im fu fl schnellen Rezidivieren aus. Wir können dies leicht durch die in den anatomischen fl Verhältnissen (schützende Membran) begründete größere Resistenz der Perniciosa- - Makrogameten eiklären. Bei der Quartana sind die Intervalle zwischen den Rezi­diven von unbestimmter Dauer. Die Chinin kur hat aber den größten n modifizierenden Einfluß auf die Dauer dieser Intervalle, und es a kann das Tertiana simplex -Rezidiv bei systematischer Prophy­laxe überhaupt ausbleiben, nach meinen Erfahrungen z. T. sogar i das Perniciosa-Re cid iv. ;

Bei den Rezidiven mit längeren Intervallen sollen die Recidive bei _ : i

Tertiana simplex nach Mariotti-Bianchi durchschnittlich schwanken zwischeu 3 und 13 I