Malaria.

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erfahren haben, was er auf das vermehrte Auftreten von Anophelinen zurückführt. Ähnliches berichtet Smith von' verschiedenen Orten in Nordamerika. Mühlens beobachtete eben­falls eine Zunahme der Malaria in den deutschen Marschen seit 1901. Martini führte das gehäufte Auftreten von Malaria im Harlinger und Jeverlande in Norddeutschland auf Einschleppung durch holländische Arbeiter, die an einem Deichbau beschäftigt waren, zurück, was von Koppen energisch bestritten wird. Verf. fand an verschiedenen Orten in Norddeutschland, im Budjadinger Lande, noch so viel Infektionen an chronischer Malaria, daß das Zustandekommen einer Epidemie dort sehr wohl durch das Zusammen­wirken günstiger klimatischer und tellurischer Faktoren (Entstehung vieler Anopheles­brutplätze, konstante hohe Temperatur) erklärt werden kann.

Einschleppung der Malaria in bis dahin malariafreie Gegenden.

Bekannt ist der Ausbruch der Malaria auf der Insel Mauritius im Jahre 1865, wohin die Malaria durch Indier verschleppt sein soll. Bei näherer Untersuchung findet man fast stets die Ursache in malariakranken Einwanderern.

Z. B. sah Patterson im Anschluß an den amerikanisch-spanischen Krieg Fälle von Perniciosa in New York, wo sie vorher nicht aufgetreten war. Cressweel sah sie längs des Suezkanals von der neugegründeten Stadt Ismailia sich ausbreiten.

Nach Kibben ist 1898 die Malaria nach Worcester durch italienische Arbeiter und durch aus Cuba zurückgekehrte malariakranke Soldaten eingeschleppt worden.

Schwieriger im einzelnen zu analysieren sind

S p o r a d i s c h e Fälle von Einschleppung,

wie solche z. B. von Valentin und Reckzeh in einer Großstadt wie Berlin be­schrieben sind.

Reckzeh sah in einer Familie den ersten Fall von Malaria am 2. April, den zweiten am 10. Juni, den dritten am 1. Juli in Zugang kommen. Gewiß kommen in der Peri­pherie Berlins Anopheles maculipennis vor. Auch chronisch Malariakranke mit Gameten im Blute, die sich vor Monaten oder Jahren in Malariagegenden infiziert haben, können in einem Hause mit Gesunden zusammen wohnen, ohne als Kranke aufzufallen. Man muß in solchen Fällen schon auf die früher gegebene Erklärung der Frühjahrsneuerkrankungen zurückgreifen. Vgl. meine Fälle von Neuerkrankungen im Fort Lauglütsen bei Bremer­haven.

Literatur über Epidemiologie.

(Vgl. auch Literatur bei Eysell, Bd. II.)

1904 Baccelli, G., XIV. Congresso Italiano di Medicina interna (24—27. Ottobre 1904). Poloclinico. Nr. 64. p. 1377—1379.

1904 Baefour, A., Notes on the tropical diseases common in the Anglo-Egyptian

Sudan etc. Journ. Trop. Med. 15. IV.

1899 Bignami e Bastianelli, La Malaria e le Zanzare. Communicazione fatte al X. Con­gresso della „Societä Italiana di Medicina interna“, Seduta del 26. Ottobre 1899. 24 p. Roma.

1901 Billet, A., Sur l’apparation simultanee des moustiques du genre Anopheles et des

Premiers cas de paludisme dans la region de Constantine. Comptes rendus de l'Academie des Sciences. Paris, 2. Septembre.

1903 Derselbe, Sur une espöce nouvelle d’Anopheles (A. Chaudoyei Theobai.d) et sa rela- tion avec le paludisrne ä Touggourt. Compt. rend. T. LV. Nr. 16.

1905 Blin, Le paludisme ä Mayotte. Ann. d’liyg. et de med. colonn. Nr. 1 p. 161—165.

1902 Brengues, Contribution ä l’etude du paludisme en Indo-Cliine. Ann. d’hyg. et de

medec. colon. p. 200.

1901 Buchanan, A., Malarial fevers and malarial parasites in India. Nagpur.

Mense, Handbuch der Tropenkrankheiten. III. 22