Malaria.
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aber auch die jüngeren Formen dieser „sterilen Formen“ wohl abzugrenzen von den Schizonten wegen ihrer runden Form, wegen des vermehrten Auftretens von Pigment, der gröberen Beschaffenheit desselben, der ungewöhnlichen Fortdauer und Stärke der Pigmentbeweglichkeit, des Mangels an amöboider Beweglichkeit und der z. T. staubförmigen Auflockerung und scheinbaren Verkümmerung des Chromatin bei vielen Formen. Die prognostische Wichtigkeit dieser Feststellung wurde vom Autor schon damals scharf betont.
Die bereits erwähnte Entdeckung Mac Callums über die geschlechtliche Natur dieser Gebilde im Vogelblute brachte endgültige Klarheit. Diese Entdeckung wirkte befruchtend auch in morphologischer Beziehung, indem nunmehr Bignami. Bastianelli, Rüge, Verney und andere auch die Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Parasiten der menschlichen Malaria genauer präzisierten.
Ihre Untersuchungen wurden durchaus bestätigt und durch Schaudinn in seiner grundlegenden Arbeit über den Tertianparasiten in wichtigsten Punkten erweitert und vertieft. Die Entdeckung des Würmchenstadiums des Ookineten durch Mac Callum erklärte auch die Wanderung des umgewandelten Malariaparasiten in die Magenwand des Moskito.
Unterschiede der Gameten im allgemeinen gegenüber den
Schizonten.
1. Die Gameten sind durchschnittlich größer als die Schizonten, vgl. Taf. XI Fig. 27 und 21.
2. Die Gestalt der Gameten ist durchschnittlich rundlicher, d. h. sie zeigen weniger amöboide Ausläufer und überhaupt keine Nahrungsvakuolen, Taf. IX Fig. 29, 47—49, Taf. XI Fig. 8, 15, 25—27 usw.
3. Ihre Beweglichkeit ist bedeutend geringer.
4. Ihr Pigment ist a) bedeutend stärker und früher entwickelt, als bei den Schizonten, indem es schon in den Jugendformen der Gameten auftritt, b) auch bei den erwachsenen Gameten noch mehr oder weniger beweglich ist, wenn das der Schizonten schon zur Ruhe gelangt ist.
5. Das Chromatin lockert sich viel früher auf als das der Schizonten und kommt nicht zur Teilung (vgl. indeß die Schizogonie der Makrogameten). Taf. IX Fig. 28, 29.
6. Die Lebensdauer der Gameten ist eine viel längere und beträgt wenigstens das Zweifache von der der Schizonten. Das erklärt auch die reichlichere Ansammlung von Pigment. Wenn die Gameten im Blute nicht von den Anophelinen aufgenommen werden, bzw. nicht zur Parthenogenese schreiten, so gehen sie, ev. erst Wochen nach dem letzten Anfalle, zugrunde. Ich habe die betreffenden Degenerationserscheinungen, die man insbesondere bei Tertianablut mit reichem Gehalt an Gameten verfolgen kann, schon früher (1898) abgebildet, vgl. Taf. IX Fig. 31 bis 33, und es ist auffallend, daß bis auf Schaudinn noch keiner diese Formen wiedergefunden zu haben scheint.
Dati es sich um nicht genügend gefärbte Schizonten gehandelt haben könnte, ist ausgeschlossen, da sie aus Präparaten stammen, in denen sogar stellenweise mit Absicht die denkbar intensivste Chromatinfärbung erstrebt war.
a) Makrogameten (weibliche Gameten).
Die weiblichen Gameten sind gegenüber den Schizonten und den männlichen Gameten außerdem noch durch besondere Merkmale gekennzeichnet. Dazu gehöreu
1. ein besonders dicht gefügtes, stark granuliertes, mit Reserve- und Nähr-