ydi*
im
t ■|, l
:VL; j!
H -r I
im -
|i i : i ! ^
lü); ''' !«?• i • S I
^'4ri
ob-:
>-Vi
röf;
154 Dr. Max Lühe.
f) Die weiteren Schicksale des Ookineten und die Vermehrung der Parasiten im Körper der Mücke.
Die erste Veränderung, welche der Ookinet von Haemopruteus alsbald nach seiner Entstehung erfährt, besteht darin, daß er an seinem Hinterende einen Teil seines Protoplasmas abstößt, in welchem sich das hämatogene Pigment des Makro- gametocyten angesammelt hat und welches auch die Heduktionskerne der beiden Gameten enthält (vgl. Taf. VI Fig. 21 i).
Die Abstoßung dieses vorwiegend aus dem Pigment bestehenden Restkörpers ist auch bereits von Mac Callum geschildert worden. Sie kann in so unmittelbarem Anschluß an die Bildung des Ookineten erfolgen, daß diese in der Weise vor sich zu gehen scheint, „daß das wurmförmige Gebilde sich mehr und mehr aus der ursprünglichen Kugel herauswindet und schließlich als ein fertiges Würmchen sich von den Resten der Kugel losmacht“ (R. Koch). In anderen Fällen enthält aber, wie dies auf Taf. VI in Fig. 20 i dargestellt ist, der fertig gestreckte Ookinet noch Pigment und die Abstoßung des Restkörpers erfolgt erst während der Wanderung des Ookineten durch den den Mückenmagen erfüllenden Nahrungsbrei.
Die weitere Entwicklung des Ookineten schlägt dann verschiedene Bahnen ein, die z. T. von der feineren Struktur der Ookineten abhängt. Diese läßt nämlich sehr große individuelle Verschiedenheiten erkennen. Große Ookineten mit kleinem Kern sind zu beobachten neben kleinen Ookineten mit großem Kern, ebenso unterliegt der Reichtum des Plasmas an Reservestoffen großen Schwankungen. Aus diesen verschiedenartigen Formen sind besonders zwei Extreme hervorzuheben, solche nämlich, welche durch besonders helles Plasma und besonders großen Kern, und solche, welche durch besonderen Reichtum an Reservestoffen und durch verhältnismäßig kleinen Kern gekennzeichnet sind. Die ersten sind nach Schaudinn männliche Formen, die reservestoffreichen dagegen weibliche Formen, während diejenigen Ookineten, welche in ihrer Organisation zwischen den genannten Extremen stehen, als indifferente Formen zusammengefaßt werden können.
Alle Ookineten lassen im Laufe der weiteren Entwicklung Trypanosomenformen aus sich hervorgehen. Deren Differenzierung erfolgt aber bei den indifferenten, weiblichen und männlichen Formen in durchaus verschiedener Weise und ist daher für alle drei gesondert zu besprechen.
1. Die indifferenten Trypanoso men formen.
Die Entwicklung indifferenter Trypanosomenformen aus dem Ookineten erfolgt in der Weise, daß sich zunächst der Kern des Ookineten ungleichpolig teilt, um zwei Tochterkerne von sehr verschiedener Größe und Struktur aus sich hervorgehen zu lassen, von denen der größere zum Hauptkern, der kleinere zum Blepharoblasten der Trypanosomenform wird (vgl. Taf. VI Fig. 22 i—23 i), und daß hierauf vom Blepharoblasten aus der Geißelapparat sich entwickelt (vgl. Taf. VI Fig. 24 i—27 i).
Diese Entwicklung der Trypanosomenform entspricht offenbar durchaus der Differenzierung des Ookineten von Trypanozoon lewisi zur Trypanosomenform (vgl. S. 94), läßt aber die Details der Veränderungen am Kernapparat sehr viel deutlicher erkennen wie beim Rattentrypanosom.
Die zur Sonderung von Hauptkern und Blepharoblast führende erste Kernteilung erfolgt in der uns bereits von Herpetomonas und Trypanozoon bekannten primitiv-mitotischen Form (vgl. Taf. VI Fig. 22 i, sowie S. 78 und S. 79). Jedoch wird hierbei der Kern nicht von dem ganzen, aus den verschmolzenen Blepharoblasten hervorgegangenen Binnenkörper zerstemmt, sondern nur von dessen Zentralkorn, während die peripheren Chromatinteile des Binnenkörpers sich mit den chromatischen Elementen des übrigen