Die im Blute schmarotzenden Protozoen und ihre nächsten Verwandten.
91
legenem Kern, bei denen die Verbindung zwischen Kern und Blepharoblast nicht gesehen wurde. Laveran und Mesnil vermuten auch für Tryp. karyozeukton Identität mit Tryp. rotatorium.
4. Trypanosoma inopinatum Sergent.
Zwischenwirt: Rana esculenta L.
Wirt: Helobdella algira Moqu.-Tand.
Verbreitung: Algerien.
Größe: Länge 25—30 p (einschließlich Geißel), Breite 3 p.
Bau: An Tryp. lewisi erinnernd, aber nicht ganz so schlank. Undulierende Membran nur schwach entwickelt. Kern ungefähr in der Mitte des Körpers gelegen. Blepharoblast länglich, quer oder schräg zur Längsachse des Körpers gestellt, bei Formen, die sich anscheinend zur Teilung anschicken, dicht hinter dem Kern, sonst ungefähr in der Mitte zwischen Kern und Hinterende, oder etwas mehr nach hinten zu gelegen.
Entwicklung: Nach Billet gehört Tryp. inopinatum in den Entwicklungskreis einer Lankesterella. Näheres über diese mir sehr wahrscheinlich erscheinende Annahme folgt in dem Kapitel über die Hämogregariniden.
5. Trypanosoma nelspruitense Laveran.
Zwischenwirt: Rana spec.?
Wirt: Unbekannt.
Verbreitung: Transvaal.
Größe: Länge ohne Geißel 24—35 p, Länge der freien Geißel mit 20—35 u besonders groß, Breite 2,5—3,5 p.
Bau: Hinterende kegelförmig zugespitzt, Kern etwa an der Grenze von hinterem und mittlerem Drittel der Länge, Vorderende weniger zugespitzt als bei den meisten anderen Trypanosomen und infolgedessen die Grenze zwischen Plasmakörper und freier Geißel besonders leicht feststellbar.
Entwicklung: Unbekannt. Dieselben Frösche enthielten aber mitunter neben diesen eigenartigen Trypanosomen auch noch eine Hämogregarine, über welche leider weitere Angaben nicht gemacht werden.
d) Trypanosomen bei Reptilien.
1. Trypanosoma damoniae Lav. u. Mesn.
Zwischenwirt: Danionia reevesi (Gray).
Wirt: Wahrscheinlich ein Blutegel.
Heimat: China und Japan.
Größe: Einschließlich Geißel 32 p lang, 4 p breit.
Bau: Hinterende verjüngt, aber nicht spitz, sondern stumpf abgerundet. Blepharoblast dicht vor dem Hinterende, Kern wenig hinter der Körpermitte gelegen. Im Protoplasma, namentlich im hinteren Drittel, chromatische Granulationen.
Entwicklung: Noch völlig unbekannt; doch sei angeführt, daß dieselbe Schildkröte, in welcher Laveran und Mesnil vereinzelt diese Trypanosomen beobachteten, nach den Erfahrungen derselben Verff., sowie auch von mir selbst, außerordentlich häufig eine Hämogregarine (Haemogregarina stepanoiciana Lav. u. Mesn.) beherbergt.
2. Noch unbenannte Trypanosomen aus anderen Reptilien
sind ferner beobachtet worden von Simond in einer indischen Schildkröte, vielleicht Kachuga tectum (Gray), von Dutton und Todd in westafrikanischen Schildkröten (Cape St. Mary in Gambia) uud von Gehrke in einem Gecko. Genauere Angaben über diese Beobachtungen sind aber nicht publiziert worden. Ein Zitat von Laveran und Mesnil betreflend die Beobachtung von Trypanosomen bei Schlangen durch Dutton und Todd scheint auf einem Mißverständnis zu beruhen, da ich in der Arbeit dieser letzteren nichts von solchen Trypanosomen erwähnt finde.