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eine Geschwindigkeit von knapp 50 km pro Stunde. Diese beiden Zugpaare sind übrigens die einzigen Züge, welche, meist während der Nacht, größere Strecken ohne anzuhalten durchfahren. Auf den anderen Linien hält sich die mittlere Reisegeschwindigkeit zwischen 25 und 35 km in der Stunde. Die Entfernung Oran- Colomb-Bechar und umgekehrt z. B. wird in 24 a / 4 bezw. 25 3 / 4 Stunden zurückgelegt, was ziemlich genau 30 km pro Stunde ergibt. 20 )
Der Verkehr auf den nordafrikanischen Schienenwegen ist also noch recht schwach, er würde sich etwa mit demjenigen unserer stilleren Nebenstrecken vergleichen lassen. Es ist dies nicht verwunderlich, wenn man die geringe Volksdichte (D=8) und andererseits die Tatsache berücksichtigt, daß von den 47,9 Millionen ha Oberfläche nur 3,3 Millionen bebaut sind. 21 ) Die folgenden Angaben über den Verkehr auf den Netzen der einzelnen Gesellschaften werden dies noch des weiteren ausführen.
Im Jahre 1905 betrug die Zahl der beförderten Personen (in jedem Fall auf die gesamte Kilometerzahl der betreffenden Gesellschaft umgerechnet) bei der Mittelmeerbahn 130 000 Personen, bei der Ostbahn 80 000, der Westbahn 70 000 Personen. Ihnen reihten sich die Böne—Guelma-Linien mit 53 000 und das Staatsbahnnetz mit nur 29 000 Personen an.
Im Güterverkehr stand die Böne—Guelma-Gesellschaft an der Spitze mit 202 000 t, dann folgte die Paris—Lyon—Mittelmeerbahn mit 130 000 t und die Westbahn mit 73 000 t, den Schluß bildeten die Ostbahn mit 57 000 t und die Staatsbahnen mit nur 41000 t.
Die kilometrischen Verkehrseinnahmen endlich waren am höchsten bei der Mittelmeerbahn mit 19 900 Fr., es kamen dann die Böne—Guelma-Bahn mit 12 200 Fr., die Westbahn mit 11 600 Fr. und die Ostbahn mit 10 400 Fr. An letzter Stelle steht auch hier die Staatsbahn mit 5600 Fr.
Nachstehend die Kilometereinnahmen auf einzelnen tunesischen Linien. Im Jahre 1905 betrugen sie auf der Medjerdalinie und der Zweigbahn nach Biserta 11100 bezw. 8600 Fr. Auf dem tunesischen Schm aispurnetz der Böne—Guelma-Gesellschaft betrugen sie 1905 nur 3300 Fr.; die Eröffnung des Phosphatabbaues in Kalaa-Djerda und Kalaat-es-Senam jedoch ließ die Einnahmen im
20 ) Nach dem algerischen Kursbuch, Livret Chaix, Juillet 1907.
21 ) Statistique generale de l’Algerie 1905, 224.