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Deutsche Siedelungsarbeit im Staate Santa Catharina, Südbrasilien, in fünfjährigem Werdegange : kritische Studie / von C. Fabri
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Die Bilanzen der Gesellschaft.

Die vorstehenden Ausführungen, die sich im Wesentlichen aus einen Commentar der Berichte und Drucklegungen der H. K. G. be­schränken und als solcher den mit den einschlägigen Verhältnissen über See wie hier in der Heimath nicht vertrauten Gesellschaftern Wohl mancherlei des Unverständlichen und wiederholt auch un­begreifliche Widersprüche enträthselt haben dürsten, erweisen schon unwiderlegbar, daß das in Frage stehende Unternehmen in der bis­her geführten Weise nicht mehr in anssichtsvolle Bahnen zu führen ist.

Eine kurze Prüfung der für die Geschäftsjahre 1899, 1900 und 1901 gegebenen Bilanzen wird dies Urtheil nicht nur bekräftigen, sondern auch zugleich unsere Ansicht dahin verifizieren, daß die weitere Fortführung dieses Kolonisations - Unternehmens mit solchen Mitteln und unter den hier wie drüben vorliegenden Schwierigkeiten sich, wie bereits gesagt, als ein doppeltes Unrecht kennzeichnet und zwar erstlich gegen Diejenigen, die im Vertrauen aus hochangesehene Namen des Aussichtsrathes ihr gutes Geld da­für gegeben haben und weiter gegen Diejenigen, welche auf An- rathen der Geschäftsleitung ihrer heimathlichen Scholle mit Weib und Kind den Rücken wandten in der festen Hoffnung auf ein besseres Dasein als Kolonist im brasilianischen UrWalde. Im Blick auf das Hinaussenden von Kolonisten übernimmt eine Koloni- sations-Gesellschaft eben weitergehende Verpflichtungen, als solche durch eine sachgemäße Ansiedelung begrenzt werden. Sie bleibt ganz fraglos auch über die ersteu Ansiedelungsjahre hinaus noch mit verantwortlich für das Geschick und die Zukunft Derer, die sich mit ihren Familien uud ihrem letzten Hab und Gut ihrer Führung und Leitung anvertraut haben.

Ohne alle Frage ist solch' erhofftes besseres Dasein in den Süd-

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