Zweiter Anhang.
„Lauterberg a. H., 6. Juli. Meine Aeußerungen über evangelische Missionen in Afrika betreffend, bitte ich Sie, Nachstehendes zu veröffentlichen, da es mir besonders bei meinem jetzigen Gesundheitszustande nicht möglich ist, die vielfachen brieflichen Anfragen zu beantworten. Auch eingesandte Artikel, unter denen mir der in der „Täglichen Rundschau" vom 3. Juli von Dr. tnsol. Warneck geschriebene von großer Unkenntniß der Verhältnisse Zeugniß giebt, möchte ich vorläufig durch Nachstehendes erledigen.
Der Ursprung aller Erörterungen über meine Aeußerungen ist in einer Unterhaltung mit dem Redakteur der Münchener „Allgemeinen Zeitung" und mit einem Herrn, der von Aegvptcn aus für die „Times" schrieb, zu suchen. Beide Herren haben nur evangelische und katholische Missionen auseinander gehalten und infolgedessen meine Ansichten über die englischen Missionen auch auf die deutschen übertragen, mährend meine Aeußerungen in den Blättern immer mehr entstellt werden. Ich konstatiere demgemäß zunächst, daß mein Vorwurf, politische Beeinflussung ausgeübt zu haben, durchaus nicht die deutschen Missionare betrifft. Den Hauptmoment meines Gespräches mit den oben erwähnten Herren bildete der Werth der verschiedenen Missionen als jetzt bestehender Kulturfaktor in Dentsch-Ostafrika. In diesem Punkte verdient ohne Zweifel die katholische Mission bei weitem den Vorrang. Und zwar sprach ich meine Ansicht dahin aus, daß hieran nicht nur das langjährige Bestehen und die große Erfahrung der katholischen Missionen die Schuld trägt, sonderu auch die Leitung derselben. Die Disciplin der katholischen Kirche scheint mir der Hauptfaktor für die Erfolge der römischen Missionen zu sein; der Umstand, daß die katholischen Missionare hinausgehen, um bis
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