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Deutsche Kulturaufgaben in China : Beiträge zur Erkenntnis nationaler Verantwortlichkeit / hrsg. von Paul Rohrbach
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ist e>? aber angedrnclit, gerade in diesem Kreise noch mit einigen Worten der Stellung der christlichen Mission zu gedenten, wie sie sich der neuen ^age in ^lstna gegenilver ergeben hat. inar vereilc- ang^deniel ivorden, das; dn<> Missionviverk in Cliina von vornherein in nnriclUiger Weise eingesetzt hatte, indem e^ durch die sogenannten Tolerantes: immnngen in den Handelsverträgen mit der Politik der fremden Möchte verquickt wurde. Ähnliche Irr­tümer ich erinnere nur an die bedeniliche ','lrt, wie die Bestimmung iider den Landerwerb im Innern zustande kam, an die politischen Gegenleistungen, die man bei Ausschreitungen gegen Missionare verlangte u. a. haben die Mission in der gleichen Richtung weiter gedrängi, nnd so sind die Missionare häufiger als Vorspann für politische Bestrebungen benutzt wordeu als sie selbst vielleicht wußten. Die Auswahl von Persönlichkeiten, die bei aller Reinheit des Wollens für ihre schwierige Aufgabe gänzlich unge­eignet waren, die Ungeschicklichkeiten und Mißgriffe dieser Missionare kamen hinzu, nnd so ist das Christentum in Chitin in einer Weise kompromittiert worden, daß es heute fast aussichtslos scheiut, diesen Makel zu beseitigen. So sehen sich die Missionen der Tatsache gegenüber, das; die Abneigung gegen sie in den gebildeten Klassen und bei dem Beamtentum Chinas heute tiefer geht als je. Ihre wohlgemeinten, uneigennützigen Anerbictuugen gerade im Erziehuugsweseu weist man zurück, uur weil sie von Missionaren kommen, uud wenu wirtlich hier nnd da das Beamtentum Lehrer aus den Kreisen der Missionare ge­nommen hat, so beweist das nur die bittere Notlage, in der sich das chinesische Reformwerk befindet. Das neue China beginnt bereits die bloste Anwesenheit sremder Missionare ebenso wie Japan als eine nationale De­mütigung zu empfinden, uud da^ Wort eines japanischen

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