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Deutsche Kulturaufgaben in China : Beiträge zur Erkenntnis nationaler Verantwortlichkeit / hrsg. von Paul Rohrbach
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Jahrhundert regierte, verstand em, den öden Trümmern neues Leben zu geben. Ihre großen Kaiser schufen ein machtvollem ^ieich ans deinot rat isther Grundlage. Durch das literarische Prüfungssystem, dessen Beseitigung wir vor wenigen fahren erlevt liaben, stellten sie die ^ähig- teilen der t^esamll,eil dem Pottes in den Dienst dem Staates, an die Stelle des Geburtsadelm trat die Gcistesaristo- kratie, aus dem ^-endalstaate wurde der Beamtenstaat. Die Verbindung mit der indisch griechisch-persischen Kultur­welt Mittelasiens aber, die eine ?volge der großartigen ^ntdeetungen Tsetiaiig >iien^m im ^ahrl,nndert v. Ehr. >var, übte einen liesgelienden nnd dauernden Einfluß auf dam gan^e elnnesisel,e ^'eisiemleben anm. Der politische Glanz des x?an Mietet,em nervlich zwar zeittveilig wieder, aber die Pe^ieliuiigeii ^iim besten vtieben und ivirtten lveiter auf die chinesische >inltnreutwnllung. Auch unter den fol­genden Dynastien verlor der chinesische Geist seine Auf- nalmiesälngteit nicht, nnd namenllieli unter dem Herrscher Hause der 5ang im 7. ">al,rlmndert blühten Künste nnd ^issenschasten unter den besrnchtenden '.'Inreguugeu indiselier ^eimlieit. Erst vom I'!. ^at,rlinndert ab, nnter dem Einslnsse der ^verte dem groyen Philosophen Tschn >>i, begann die Erstarrung dem chinesischen Geisteslebens. Mit der Dogmatisiernng des tonfnzianischen Svstemm, dam für den Chinesen nietn bton eine Neligion, sondern die ^ehre vom Staat oder von der ^laalmtirche und ihrer Verfassung ist, die gesamten sozialen uud sittlichen Pflichten enthält, ja den ^'liimdrnck der gesamten göttlichen Weltordnuug bil­det, setzte die ^esselnug dem individnetlen Dentenm ein. Nur die Gesamtheit, das ethisch politische Universum, der Welt­kirchenstaat mit demSohn dem >>iiuiiielm" in der Mitte galt noch, jede Individualität mit ihrer Eigenart hatte darin aufzugehen. Zugleich aber entwickelte sich der Kultus

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