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Es fehlte noch eine höhere Beziehung, eine ideale Beleuchtung. Es sollte dargestellt werden, wie die Teufel lügen, als wären die Künste, womit sie die Menschen foltern, schöne Künste, als wäre ihre Hölle ein Paradies, ein Himmel, ihre Folter- uud Schmachwelt eine Welt der Romantik. „Schön ist häßlich, häßlich schön." So beschloß er denn, seinem Aufzählungssystem eine ästhetische Weihe zu geben, ein Afterbild von Weihe freilich, eine Taufe des Satans, eine Glorie von farbig schillernden Lichtern aus dem Schwefelpfuhle des Abgrunds. Dieß sollte vollzogen werden durch Zusammenstellung der aufgezählten Uebel mit den schönen Künsten und deren Zweigen. Dabei schien er es mit der Architektur und Skulptur ohne Erfolg versucht zu haben, dagegen mit der Malerei, Musik und Poesie gieng es ihm sichtbar besser — vorerst nämlich — d. h. im Konzept, auf den Beiblättern. Hier hat er sich zunächst seine Rubriken aufgestellt: Malerei mit ihren Zweigen: Landschaft, Sittenbild, Historie, dazu Untereintheilungen: Freske, Staffeleibild und Anderes. Musik: Jnstrumental- und Vokalmusik; in Untereintheilungen steht: Dur, Moll; verschiedene Taktarten, iemxi, Ouvertüre, Symphonie; Lied, Arie; Duett, Terzett, Quartett und so manches Weitere. Bei Poesie fehlte natürlich nicht die Hauptunterscheidung: Lyrik, Epos, Drama; bei Lyrik: Hymne, Dithyrambus, Ode, Elegie, Lied, Ballade. Bei Epos fand sich die beliebte Eintheilung: ernstes