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Bremer archäologische Blätter / Der Landesarchäologe
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Fundchronik Land Bremen

Die Fundchronik soll als Tätigkeitsbericht desArchäologischen Landesdienstes" der Abteilung für Vor- und Frühgeschichte am Focke-Museum Bremen besonders gepflegt werden. In diesem Jahre aber trafen sich die Vorbereitungen für eine umfänglichere Chronik als die vorliegende mit denen der Schriftleitung der Germania" für dieFundchronik Land Niedersachsen und Land Bremen". Da zu Beginn des Jahres der Drucklegungstermin für das vorliegende Zeitschriftenheft noch nicht abzusehen war, wurden die hierfür vorgesehenen fertigen Beiträge der Germania" überlassen. Dort wird im laufenden Jahrgang 43, 1965, über den Stand der Untersuchungen in den Siedlungen Bremen-Grambke I und Bremen- Mahndorf (Gemeindezentrum) berichtet. Ein weiterer Beitrag widmet sich dem Ergebnis der Ausgrabung einer eisenzeitlichen Siedlung in Bremen-Lesum (Rot­dornallee) aus dem Jahre 1959.

Eine zweischichtige Siedlung auf dem Heumarschdamm in Bremen-Hemelingen

Auf dem Heumarschdamm im Ortsteil Hemelingen der Freien Hansestadt Bremen, einem dammartigen Rest einer schon vor Jahrzehnten in ihrem nörd­lichen Teil durch Sandgrubenbetrieb erheblich dezimierten Vordünenkuppe, die dem Dünenzug vorgelagert ist, der zwischen Achim, Kr. Verden, und Bremen-Burg das Bremer Becken durchzieht J ), fanden sich im Frühjahr 1945 bei Schanzarbeiten fünf erhaltene Tongefäße (Abb. 1). Sie wurden von der Schule in Hemelingen sichergestellt und gelangten im Laufe der Nachkriegszeit auf mancherlei Umwegen ins Focke-Museum 2 ).

Obwohl alle genannten Gefäße, ausnahmslos der vorrömischen Eisenzeit ange­hörend, ohne Knochenbrand abgeliefert wurden und heute nicht mehr festgestellt werden kann, ob dieser bei der Auffindung vorhanden war, ist an ihrem Urnen- charakter kaum zu zweifeln. Die erst durch diese keramischen Zufallsfunde der amtlichen Vorgeschichtspflege bekanntgewordene Fundstätte wurde so zunächst

') Ernst Grohne, Mahndorf (1953) Abb. auf S. 2.

2 ) Zwei gelangten 1946 über das Ortsamt Hemelingen ins Focke-Museum. Drei weitere Gefäße wurden 1953 aus unerfindlichen Gründen dem Übersee-Museum übergeben, von wo sie 1964 im Zuge der Uberführung aller dort befindlichen vorgeschichtlichen Funde dem Focke-Museum überwiesen wurden.