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Bd. 4 (1886) [Urkunden von 1381 - 1410]
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1406. März 19.

czu der cziet unsere armen luthe off der see roubeten und obir bort slugen, 2 ) und wosten off die cziet von den selbigen seeroubern keyne gancze warheid nicht, in wes landen sie enthalden worden, sunder als es der rath der vorgenanten unser stad Danczk an uns brachte und von andern unsern undirsassen an sie komen was, also schreben wir euwer hochwirdikeit czu den czieten. Nu seyn die selben rathmanne von Danczk des wol eigintlich undirwisset, das euwer herlichkeit seinelicher czuge- legter schult und vordechtnisse sich entschuldiget und brifflich entredt hath kegen den steten Lubik, Hamburg, Bremen, Staden und Buxtehuden, umb des wille sie andirweid die jenen, die in vormols die rede hatten gesagt, vorbott und vorhort habin und haben us iren redin wol befunden, das die selben luthe senieliche euwer beschuldunge von sagenreden und unrechter underrichtunge in vorbracht haben, als euwer herlichkeit in dem ingeslossen briffe, den uns die stad Danczk gesandt hat, wol wirt vornemen. Hirumb, lieber besunder herre, synt das sulche rede alleyne von sagemeren an uns und an die unsern komen seyn, und wir wol dirkennen, das ir unschuldig doran seyt, so bitten wir euwer hochwirdikeit als unsern liben herren, das ir uns des nicht czu sachin noch czu arge keren wellet, noch die unsern dorumb in keynerley wisze bekommert ader hindert, sundir sie in euwerm beschirm und befredt gütlich haben gerucht. Das wellen wir kegen euwer herlichkeit gerne frundtlich vorschulden, wo wir euch addir den euwern czu libnisse mögen werdin, wend wir euch gerne der rede vorwissen wellen und mit dessem kegenwortigen unschuldig sprechen. Und seyn wol underwysset, das die selben seerouber in ander herren lande und nicht in den euwern enthalden werdin, und doch die unsern czu der czeit nicht anders wosten, noch deme als sie von sagenreden underwisset waren. Gegeben off unsern husze Grebin, am frietage vor Letare, in dem XIIII 0 und sechsten jare.

') Aus dem Regislrant der hochmeisterlichen Missive Nr. 3 S. 240 im kgl. l'reuss. Staatsarchiv zu Königs­berg i\Pr. Mitgetheilt von Archivrath Philippi. Das vorstehende Schreiben ist hier an Stelle des nicht erhaltenen gleich­zeitigen Schreibens an Bremen abgedruckt, über welches die nachstehende, jenem Schreiben beigefügte Notiz Auskunft gibt:

Derglich ist ouch geschreben der stat Bremen, den wart gesant eyne copie von der stat briff Danczk und synt sundirlich gebeten, den herren grefen vort czu bitten und fleiseclich anczulegen, das her des nicht czu Sache noch czu arge kere etc. ut supra und das sie das beste yn den Sachen werben etc.

Den in Copie an Bremen übersandten Brief Danzigs an den Hochmeister s. bei Koppmann, Hanserecesse V. Nr. 300. Graf Otto von Delmenhorst wandte sich nach Empfang des hochmeisterlichen Schreibens an den deutschen 0rdenscomthur in Bremen, wie es scheint mit der Forderung für die ihm zu Unrecht gemachten Beschuldigungen mit Geld abgefunden zu werden. Aus der Antwort des Hochmeisters auf den desfallsigen Bericht des Comthurs (gegeben off dem husze Grebyn, an dem tage Bartholome!, im 1406 ten jore) geht hervor, dass der Hochmeister auch im Jahre 1400 bei Erhebung der Klagen gegen den Grafen die Vermittelung Bremens angesprochen hatte: Ouch boten wir czu der cziet der stat Bremen, das sie kegen im (den Grafen) das beste do czu redten und das sie den unsern behulfen weren, das in ir gut wedir geantwort worde, wend wir mit dem vorgenanten heren nicht anders denn libe und fruntschaft wosten. Aus dem gleichen Missiv-Registranten S. 261, ebenfalls von Archivrath Philippi mitgetheilt.

2 ) S. oben Vrh. Nr. 247 von 1400.