21. September. — Es ist Montag Morgen. Mit Br. Kunze und meinen Hausgenossen, meiner Frau, meinen Söhnen Kans und Martin und der Mtssions- schwester Strecker» habe ich das Lied gesungen: „O Durchbrechn aller Bande!" Wie einem in dieser Zeit solch ein Lied so besonders verständlich und köstlich wird! Einer meiner Freunde, der krank im Lazarette liegt, sagte ganz richtig, die Psalmen Davids erscheinen einem in dieser Zeit des Karrens und Wartens in einem tieferen Lichte der Erkenntnis. —
Gestern war Sonntag. Mit den Meinen las ich eine köstliche Predigt des Gen.-Sup. Braun von Matthäi, und meinen Chinesen predigte ich über das falsche und das rechte Sorgen. Wir knieten nieder, und der Chinese Mau sprach ein inniges Gebet voll demütiger Sünden- erkenntnis und gläubiger Zuversicht auf den Kerrn, der allein unser Gefängnis wenden kann. „Ja, es wird uns sein, als ob wir träumen, wenn die Freiheit bricht herein." Wir fühlen es so deutlich, wie der Kerr in der Tat ein Schild ist allen, die Ihm trauen. Das war der Spruch der Bibellosung an meinem Geburtstage, dem 18. September. —
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