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Bd. 3 (1906)
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Dr. C. Mense.

wüßten, daß die Schwellung schon als Frühsymptom des Eindringens der Try­panosomen in die Zirkulation erscheint.

Allmählich wird es deutlicher, daß die eigentümlichen Gesichtszüge nicht nur der Ausdruck des stumpfsinnigen und mürrischen Wesens der Kranken sind, son­dern daß Ödeme im Gesicht ihre greifbare Unterlage bilden.

Die Schläfrigkeit des Kranken nimmt langsam, aber stetig, zu. Kurze Inter­valle größerer Frische sind nur eine vorübergehende Erscheinung. Bei der Arbeit, bei einem Botengänge, während der Mahlzeit und Unterhaltung übermannt ihn der

Fig. 8.

iiw*

Schlafkranker mit hochgradiger Schwäche und Abmagerung (Nach einer Photographie der portugiesischen Kommission.)

Schlaf. Schon sucht er keine schützende Hütte oder Baumgruppe mehr auf, um zu schlummern, sondern mitten im brennenden Sonnenschein kauert er nieder und scheint die Sonnenglut als eine Wohltat zu empfinden, da seine Körpertemperatur subnormal wird. Angerufen erwidern die Kranken prompt aber kurz, wie ein normaler Schlaftrunkener, erheben sich der Aufforderung folgend; ein anfangs leichter, bei längerem Bestände der Krankheit zunehmender Tremor macht die Körperhaltung und den Gang unsicher. Nicht selten gibt der Kranke an, an Schwindelgefühl zu leiden. (Vgl. Fig. 7 und 8.)