Malaria.
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langen, von dem Borne, Kunst und Kiewiet de Jonge sahen in Java Perniciosa cholerica, die klinisch gar nicht von echter Cholera zu unterscheiden war.
Pest, Scarlatina, Erysipel, Rubeola und Morbus maculosus Werlhofii, Peliosis rheumatica.
Man hat bekanntlich auch Perniciosen mit Hämorrhagieen in der Haut und den Schleimhäuten beschrieben, welche 2 oder 3 Tage anhalten können. Diese Fälle scheinen indeß sehr selten zu sein. Die Wirkungslosigkeit des Chinins, die Seltenheit der Scarlatina, der positive oder negative Blutbefund werden die Diagnose sichern.
Ich beobachtete 1903 im Kamerungebirge mehrere Fälle von Peliosis rheumatica, bei denen die (relenkerscheinungen selbst gegenüber dem Erythem sehr in den Hintergrund traten. Die Betreffenden hatten selbst fälschlicherweise an Malaria gedacht.
Bezüglich Gelbfieber und Weil 'sehe Krankheit vgl. Schwa rzwasser- fieber.
Influenza. Yerf. sah bei seiner Mannschaft von S. M. S. „Hyäne“ 1895 nach Verlassen der Fieberküste Westafrikas in dem malariafreien Kapstadt den plötzlichen Ausbruch einer fieberhaften, zum Teil remittierend, zum Teil intermittierend und mehrfach mit Frost, Hitze und Schweiß verlaufenden Krankheit, welche zu starker Mattigkeit führte. Stets war die Blutuntersuchung negativ. Die Diagnose lautete auf Influenza. Die Richtigkeit ergab sich, als auch in der Stadt Fälle von wahrscheinlich eingeschleppter Influenza beobachtet wurden. In Malarialändern dürfte oft nur der Nachweis von Malariaparasiten bzw. Influenzabazillen die sichere Differentialdiagnose zwischen Influenza und Malaria stellen lassen. Auch Fontoynont sah auf Madagaskar die Influenza bösartig unter der malariainfizierten Bevölkerung hausen.
Ankylostomiasis wird in den Tropen leider noch vielfach mit chronischer Malaria verwechselt, da das Vorkommen des Ankylostomum vorher nicht überall bekannt war, wie z. B. in Venezuela, Kamerun usw.
Filariakrankheit kann, wie ich kürzlich zeigte, klinisch außerordentlich an Malaria erinnern, indem bei völligem Mangel anderer Symptome es zu starkem Frost, Hitze und Schweiß kommt. Auch kann ausgesprochenes Krankheitsgefühl bestehen. Der Fiebertypus kann remittierend, aber auch intermittierend sein von Quotidian- und Tertiancharakter. Auch trockener typischer Husten kann während der Anfälle genau wie bei der Malaria perniciosa auftreten.
Ein ziemlich großer Prozentsatz von Fiebern der Eingeborenen an der Westküste i Afrikas ist gar keine Malaria, sondern Filariakrankheit. Die Blutuntersuchung entscheidet E sofort über die Malaria- oder Filarianatur. Auch Mischinfektionen kommen vor, wie ich i noch in diesen Tagen bei einem in Deutschland auf Urlaub befindlichen Kaufmanne * gesehen.
Bei der mikroskopischen Blutuntersuchung zeigte sich zunächst eine Infektion durch Filaria perstans, erst nach mehrfacher Blutuntersuchung auch Perniciosa. Es war dies J 4 Monate nach Verlassen der afrikanischen Küste. Niemals hatte er vorher Erscheinungen I der Filariasis gezeigt. Bei der Blutuntersuchung erhebliche Leukocytose, besonders der
] eosinophilen Zellen, was durch die Malaria nicht erklärt war.
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I T r y p a n o s o m e n k r a n k h e i t. Ödeme, Drüsenschwellungen, Erytheme, irreguläres Fieber werden neben der Blutuntersuchung auf die richtige Diagnose führen.
, Über Splenomegalie (und „spotted fever“) vgl. die Arbeiten von Lühe
Bd. III und Leishman Bd. III.
j BANTi’sche Krankheit. Diese von Banti, später von Senator und anderen be-
I schriebene Krankheit, welche bekanntlich mit Anämie und Milztumor beginnt und später
I zu Ascites und Lebercirrhose führt, könnte mit chronischer Malaria verwechselt w'erden.
(. Man findet Verringerung der roten Blutzellen, Hämoglobinarmut und Leukopenie, besonders Herabsetzung der neutrophilen Zellen, indeß eine beträchtliche Lymphocytose. Da zuweilen Mense, Handbuch der Tropenkrankheiten. III. 30