Malaria.
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lianT ■ j»j Punktionen bei Blutern sind überhaupt kontraindiziert. Osler sah einen Fall von innerer Verblutung nach Milzpunktion.
Verf. erlebte einen Fall in Kamerun bei einem englischen Offizier, der bereits 18 Jahre in Indien gelebt hatte, stets etwas blaß war, aber trotz seines erheblichen Milztumors angeblich stets vollkommen gesund war. Derselbe wird des Morgens vor seinem Bette liegend, mit Schaum vor dem Munde, von epileptiformen Krämpfen geschüttelt, gefunden. Völlige Bewußtlosigkeit, steigendes Fieber bis 43° C. Aus äußeren Gründen
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| Milzpunktion nicht möglich, trotzdem 1 % g Chinin intramuskulär, nach 2 Stunden, da Zustand sich nicht bessert, 1 g endovenös. Am Abend Exitus. Hirnkapillaren strotzend gefüllt mit zerfallenen Teilungsformen der Perniciosaparasiten. In der Milz wenige Gameten und Schizonten. Gerade in solchem Falle würde eine Milzpunktion durchaus indiziert gewesen sein. Möglich, daß auch in diesem Falle, falls der Patient am Leben geblieben wäre, die Parasiten im peripheren Blute aufgetreten wären.
Bei negativem Befunde, insbesondere wenn schon Chinin ohne genügende ruhiW Wirkung gegeben war, kann man versuchen, durch Schwitzbäder, bzw. kalte Duschen B .ote etc. einen Übertritt der Parasiten ins periphere Blut zu erzielen. Höchste Vorsicht üb dar ist dabei nötig (vgl. Therapie).
b) Durch Fund von Pigment. Vgl. auch patholog. Anatomie.
Die Anwesenheit von großen pigmentierten mononukleären Leukocyten ilohqa spricht für Malaria. Man findet diese pigmenthaltigen Leukocyten besonders im Fieber- jilßldß abfalle. Die pigmenthaltigen Leukocyten können im peripheren Blute äußerst spär- 1 iloil ■ ^ lieh gewesen sein, während sie sich bei der Sektion in der Milz in ungeheuren ign9M Mengen finden.
Die Menge des Pigments im Leukocyten ist verschieden. Oft sind ziemlich reichliche amgid. Pigmentkörnchen von wechselnder Stärke, zuweilen nur wenige Körnchen von beinahe iidnaJe staubförmiger Beschaffenheit vorhanden.
Vor Verwechslung mit Verunreinigungen oder mit Granulationen der Leuko- iistyo cyten schützt die Untersuchung mit dem Polarisationsapparat, da nach der ödoa! schönen Entdeckung vouSchaudinn das Pigment der Malariapara- i9tiaj l ‘-siten doppelbrechend ist.
| Bei gekreuzten Nicols leuchtet das Pigment prachtvoll aus dem vollkommen
lilairf) dunklen Leukocytenleibe hervor. Man kann mit dem Zeichenapparat auf diese Weise 9üi9'i reine Pigmentbilder entwerfen, wenn man mit weißer Tusche auf schwarzem Papier M 9ib die Konturen der Pigmentkörner nachzieht. Dreht man dann das Prisma, so kann i nßin man in diese Pigmentbilder das Farbenbild eintragen. Natürlich muß man stärkste ÜanM künstliche Beleuchtung für das Mikroskop verwenden und selbst im Dunkeln sitzen. zsie-fi Freies Pigment dürfte im Plasma des Blutes raik) oskopisch sich nicht diagnostizieren aeaanl lassen. (Vgl. über Pigment auch Abschnitt Patholog. Anatomie.)
I« Es ist außerdem nicht zu vergessen, daß auch bei Rekurrens pigmenthaltige >ii/9J : Leukocyten auftreten. Die Zahl der Leukocyten ist bei Rekurrens indeß beträcht- y doil lieh gesteigert und sinkt während der Apyrexie (Laptschinsky).
' c) Aus dem Leukocytenbefunde.
In normalem Blute finden sich die Leukocyten durchschnittlich in annähernd danoi konstanten A r erhältnissen.
a) Die polymorphkernigen (polynukleären) Leukocyten betragen 65—75%,
b) Lymphocyten 10—25%,
c) großen mononukleären Leukocyten 5—10%,
d) eosinophilen Leukocyten 2—4%.