Malaria.
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* bau und täglichen Schwankungen der Temperatur müßten ausge- ?oldog schlossen sein.
J Vielleicht ist es in diesem Zusammenhang interessant zu erfahren, daß nach den
ind9gi3 Ergebnissen der NANSEN’schen Nordpol-Expedition bei guter Verpflegung etc. auch ein liohfliS Einfluß der Polarregionen auf die Blutmischung nicht vorhanden ist.
I Eine neue Anregung gaben für die' Frage der Tropenanämie die geistvollen
T3i9Jflö Untersuchungen A. Plehn’s. Derselbe fand bei Neuankommenden bald nach Ankunft m&ä ni in Kamerun eine Verarmung des Blutes an roten Blutkörpern und besonders an [gomüB Hämoglobin, oft lange, ehe die ersten Fieberanfälle erfolgten (dies trotz einer 9gigüfci 5 tägigen Chinin-Prophylaxe ä 0,5 gr).
i Plehn brachte in ätiologische Beziehung zu dieser eintretenden Anämie
jaaiw9^ gewisse feine Pünktchen oder mehr oder weniger zahlreiche größere Fleckchen odi9iini innerhalb der roten Blutkörper, die bei 8—12 stündiger Färbuug mit EmtLiCH’scher ■mimi saurer Hämatoxylinalauneosinlösung tiefblau erschienen. Bei guter Präparation er- 9fli9doa scheinen die Flecke kreisrund.
Sehr häufig sind zwei, selten einige mehr, dicht aneinandergefügt, so daß Semmel- a9rtrio3 formen oder kurze Ketten entstehen wie bei Diplokokken.
1 Der Durchmesser beträgt bis etwa (x. Unter gewissen Umständen kommen sie
nbsnm einzeln in den roten Blutkörpern vor, meist bis zu 20.
1 In polychromatophilen roten Blutkörpern findet man sie nach A. Plehn seltener.
ö2 9i(l Die Körnchen wachsen im großen und ganzen, bis das erste Malariafieber eintritt, und es n9g9Üq pflegen die groben Körnchen nach Ablauf desselben beträchtlich verringert zu sein, ja laallaiv vielfach ganz zu fehlen, um dann bis zum nächsten Fieber wieder aufs neue anzuwachsen.
mmW* Wenn die akute Malaria nicht mit Chinin behandelt wird, und das Fieber eine Reihe aT nov von Tagen dauert, so können die Körnchen fast ganz verschwinden, da mit ihnen auch ct9b 9ib die dem Untergange geweihten roten Blutkörper als Wirte zugrunde gehen. Ähnliche,
: ÜQ9W wenn auch viel schwächer ausgebildete Formen fand er auch in dem Blute von Be- i9miow wohnern der fieberverrufenen Römischen Campagna. A. Plehn ist geneigt, in diesen ttarnöM Körnchen die Keime der Malariaparasiten, die sogenannten Grundformen zu erblicken. dl9e9iQ Dieselben können seiner Beobachtung nach auch zu den Ringformen der Malariaparasiten bßweuß auswachsen.
i. A. Plehn’ skaryockromatophileKörner sind sicherlich größten-
alied teils identisch mit der schon erwähnten basophilen Körnung. Ich 9dßdhabe dieselbe bei Leuten, welche bei strenger Chininprophylaxe ißlßm malariafrei blieben, vermißt.
I Die von A. Plehn aufgedeckte diagnostische Bedeutung dieser
'möK Körnchen für das Latenzstadium der Malaria bleibt also trotzdem 9 Jagd bestehen.
P. Fleischmann zeigte noch neuerdings in der Med. Klinik 1905, Nr. 11 („über äaeiwng gewisse bei vitaler Färbung auftretende basophile Körnchen in den roten Blutkörperchen“), uh üab daß die roten Blutkörper bei verschiedener Behandlung sich färberisch sehr verschieden tlßrh9v verhalten können, indem bei gewissen Färbungen basophile Körner auftreten, bei anderen .trbia nicht. Organismen, die man als Parasiten bezeichnen kann, müßten außerdem bei kamoH RoMANOwsKYfärbung ein rotes Chromatinkorn und blaues Plasma aufweisen, was bei den khhjT PLEHN’schen Körnern nicht der Fall war. Allerdings fand ich bei der tropischen Piro- omealq plasmose im Blute von Rindern, Schafen und Ziegen, einmal auch in 1 Falle von un- tnl9g9i regelmäßigem Fieber beim Europäer, bei dem Chinin gänzlich wirkungslos blieb, junge Igobne endoglobuläre Formen, bei denen eine färberische Trennung des Chromatins und des BmeßlR Plasmas ebenfalls nicht möglich war. Dieselben erscheinen bei RoMANOwsKYfärbung blau- rfaiÜöi rötlich.