Malaria.
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öH md um Fehlerquellen zu vermeiden, nur das Blut von Personen verwenden, die an gleichen ifitefal 1 1Infektionen gelitten hatten, bzw. noch leiden.
j 3. Versuch. Isotonische 0,9 % ige Kochsalzlösung wurde in denselben Verhältnissen
9 b tim mit dem Perniciosablute des Europäers gemischt.
' Die Versuche fanden statt im hängenden Tropfen, mit Abschluß der Luft durch
litegßV i Vaseline, allerdings, da der Brutapparat nicht funktionierte, nur bei 25—28° C Zirnmer- i9qm9t \temperatur. Dieselben wurden absichtlich nur 6 Stunden fortgesetzt, um bei dem 9gakNL Mangel von Körperbluttemperatur Fehlerquellen auszuschließen.
Von einer spezifischen, parasitolytischen Wirkung der zwei Negerimmunsera I) lim auf die Parasiten des Europäers war im RoMANOWSKY’schen Präparat jedenfalls gfiloin nichts zu sehen, ebensowenig von einer Wirkung der isotonischen Kochsalzlösung. L'ii'rbsEj Natürlich müßten solche Versuche noch wiederholt werden, besonders bei Tertiana, if; mu um die Wirkung eines sog. Immunserums auf die freien, also am leichtesten zu ftnieed beeinflussenden Stadien der Parasiten, Merozoiteu und Sporulationsformen, zu
)r>do9d beobachten.
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Celli stellte ähnliche Experimente an. Er impfte einer Versuchsperson Tertiana- ) tnld blut ein, derselben Person aber auch 135 ccm Blutserum von Malarikern, welches oidßw während der fieberfreien Pause gewonnen war und zwar vor und nach der Malariaimpfung. xloiT Trotz der Serumeinspritzung brach die künstliche Infektion 11 Tage nach der Malaria- nj'iqiai impfung aus. Auch das Blutserum von geheilten Malarikern vermochte bei experimen- ' leitet teller Malariaimpfung nicht gegen die künstliche Infektion zu schützen, obgleich innerhalb ’£ nov von 27 Tagen 150 ccm des betr. Serums eingespritzt worden waren. Ebenso führten )UEi9V Versuche mit prophylaktischer Einspritzung von Blutserum, Saft aus Milz, Knochenmark, [qm^J Lymphdrüsen, Pankreas und Gehirn malariaimmuner Kinder, die bei künstlich mit Malaria- g inid blut geimpften Personen gemacht wurden, zu keinem Resultat.
Trotzdem können wir annehmen, daß während der Malariainfektion parasiticide aöotS Stoffe auftreten, welche ein Absterben der zu reichlich entstehenden Malariaparasiten $üib9<J bedingen. Sonst müßte ja jede einfache Infektion zu einer ungeheuren Vermehrung T i9b der Parasiten führen.
Erinnern wir uns, daß auch viele Bakterien, nicht nur im Tierkörper, son- iri9b dern auch in der Kultur, Enzyme ausscheiden können, welche bei hinreichender
isnoM Konzentration die betreffenden Bakterien lösen bzw. schädigen können (Dieudonne).
äb nl In der Tat sieht man zuweilen auch junge Schizonten, die scheinbar noch keine
ogioV Verschlechterung des Nährbodens in ihrer Wirtszelle bedingt haben, und die doch
noxio« schon eine Degeneration zeigen. Solche sog. Fieberformen zeigen auffällig schwache
ddiiri Färbbarkeit und Entwicklung des Plasmas und Chromatins. Nach Schaudinn ge-
U9iöif hören dazu ev. auch die jungen Parasiten mit mehreren Chromatinbrocken, die
’ jI'jih sich von dem ursprünglichen Chromatinkern abgebröckelt haben. Ich hatte schon
lerl/rul früher erwähnt, daß sich diese Formen einige Stunden nach ihrem ersten Auf-
’isisTt treten nicht mehr nachweisen lassen. Vielleicht haben wir also auch bei der
•ißteM Malaria parasitolytische Enzyme anzunehmen. Eine weitere Erörterung dieses
iwiloa .schwierigen Kapitels würde über den mir zugemessenen Rahmen hinausgehen.
Es erübrigt daher auch eine Besprechung der sogenannten „Aggressine u .
Im übrigen kann, unabhängig von den obigen rein theoretischen Erörterungen die teedA Abschw'ächung der Malariainfektion nach einer Reihe von Malariaanfällen einfach erklärt
ilnew werden durch Erschöpfung des geeigneten Nährbodens, welche es nicht mehr zur aus-
siidoE schließlichen Bildung von Schizonten kommen läßt. Von einer eintretenden eigentlichen
mini Immunität kann man schon aus dem Grunde nicht sprechen, weil jeder Zeit bei Ver-
tbnim minderung der Widerstandsfähigkeit des Organismus sich virulente Schizonten aus den
imßO Gameten entwickeln können.
Mense, Handbuch der Tropenkrankheiten. III.
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