Teil eines Werkes 
Bd. 3 (1906)
Entstehung
Seite
439
Einzelbild herunterladen
 

Malaria.

439

9i9ll(J

110977-

HOOlfo jjl

'Kl

mißS

ui9w

9ißH

Joiiri

^ooZ

mißL

0l9 V7

sttßd

jooQ

seff

tlOTg. 1 \ JßlC \

^b j

9 iw [

I

i '

;Ißlt

dßT

°4S

riaif

B£jf

19 b

«a

89§

Ü98

197

nZ

niil

[t8

ml

Beruf. Leute, wie Erdarbeiter usw., welche in der Nähe von Ano­phelesbrutplätzen sich aufhalten müssen, erkranken besonders leicht, am leichtesten, wenn die Betreffenden in Massenquartieren untergebracht sind, und unter ihnen chronisch Malariainfizierte sind, an denen sich die Anophelinen infizieren.

Bekannt ist die frühere ungeheure Morbidität und Mortalität bei Hafen- und Bahnbauten in Malariagegenden, ferner bei manchen militärischen Expeditionen, wenn noch Mangel an allem Komfort hinzukommt. Wenzel sah während des Hafenbaues in Wilhelmshaven allein in 10 Jahren 19 500 Krankheitsfälle.

Alle tropischen Bahnbauten erforderten vor Verbreitung unserer jetzigen epide­miologischen Kenntnisse geradezu ungeheure Verluste, besonders die Panama- und Kongobahn. Die französische Armee hatte während des Feldzuges gegen Madagaskar im Jahre 1895 eine Morbidität von 72 % infolge von Malaria und 32 % Mortalität, welche zum weitaus größten Teil auf die Malaria zurückzuführen war. Die Russen hatten im russisch-türkischen Feldzuge in den malariaverseuchten Hegenden der Drobudsclia und Bessarabiens 140 000 Erkrankungen an Malaria und 1100 Todesfälle.

I Beziehuiigen der Malaria zu den verschiedenen Rassen und Immunität.

t. Man hatte schon seit langem die Erfahrung gemacht, daß die einzelnen Rassen

^ große Verschiedenheit in ihrer Widerstandsfähigkeit gegen die Wirkungen der Malaria zeigen. Unterschiede in der Zusammensetzung des Blutes, die durch die Rasse bedingt wären, hat Takasu indeß nicht feststellen können.

Analoges dazu finden wir bei vielen Tierrassen. So sind Massaiesel resistenter gegen Tsetseinfektion wie andere, algerische Schafe resistenter gegen Milzbrand und Pocken wie europäische.

Insbesondere erweisen sich die Neger bei Vergleich der Mortalität in den Malarialändern bei weitem am wenigsten betroffen. Zum Vergleich füge ich folgende Tabelle Mannabergs über die Verhältnisse in Ceylon an.

Auf 1000 Mann des Effektivbestandes kam es zu Malaria bzw. Malariatodesfällen

bei Negern

Erkrankungen

_V

Todesfälle

1,1

Hindus

376

4,5

Malayen

337

6.7

Singalesen

441

7,0

Engländern

485

24,6

Es handelt sich hierbei wohlverstanden um Erwachsene.

Moncorvo sah unter seinen 513 Malariafällen Europäer mit 67 °/ 0) Mischlinge mit 24%, Neger nur mit 8% beteiligt.

Indianer, Papuas, Mongolen und Araber scheinen, was ihre Malaria-Giftempfäng­lichkeit anbelangt, in der Mitte zu stehen zwischen den Negern und der kaukasischen Rasse. Die absoluteErkrankungszifferscheintaber bei Zugrundelegung der Neuerkrankungen und dergleichenlnfektionsmöglichkeit bei allen Rassen dieselbe zu sein. Mit anderen Worten, eine gleiche Anzahl kleiner, z. B. gegen Anophelinen nicht geschützter Negerkinder in einer Malariagegend würde in der­selben Zeiteinheit genau so zahlreich erkranken, wie Europäerkinder, die unter denselben Verhältnissen leben. Die Mortalität würde allerdings bedeutend stärker sein bei den Kaukasierkindern, jedenfalls im tropischen Afrika, und würde sich zu der der Neger­kinder je nach lokalen Verschiedenheiten schätzungsweise wie 100 : 1050 verhalten. Strachan, der mit für Afrika zivilisierten Negern zu tun hatte, leugnet diese relative Immunität der Neger als Rasse zu Unrecht.