Teil eines Werkes 
Bd. 3 (1906)
Entstehung
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Dr. Hans Ziemann.

steigern, daß sie mit Stoffen behandelt wurden, welche die Sekretion der Körper- -u* zellen steigern können, z. B. mit Pilocarpin, blieben völlig erfolglos.

Erst wenn es zur Malaria-Giftimmunität gekommen, kann es, wie sich bei den a-u. Negern zeigte, später allmählich auch zu mehr oder weniger ausgesprocheneriou Parasitenimmunität kommen.

relative vmi- uuu 1 (Uösncimmuimutu gegen eine cinuere AJ-UiiinuiineAiiuii verrenn, .jjii

ist eine allen Praktikern schon längst bekannte Tatsache. Der an Perniciosakachexie oix Leidende kann daher sowohl an Tertiana wie Guartana neu erkranken und vice versa mit derselben Heftigkeit der Symptome wie bei jeder gewöhnlichen Neu- !

Seitenkettentheorie erscheint das auch durchaus verständlich.

Parasitolysine. Außer den Antitoxinen werden nun nach der modernen Serumforschung bei erworbener Immunität auch Stoffe produziert, welche nicht die b Toxine, sondern die toxinbildenden Elemente selber angreifen und somit bei bakte­riellen Krankheiten zu einem Altsterben der Bakterien führen, die sog. spezifischen Bakteriolysine (R. Pfeiffer).

Man findet die Bakteriolysine z. B. im Blute von Menschen, welche eine natürliche i ^erb oder künstliche Cholerainfektion durchgemacht haben. Vermischt man das Serum der- i'-ro selben mit den betr. Choleravibrionen und spritzt die Mischung einem Versuchstier in die yih Bauchhöhle, so quellen die Choleravibrionen bald auf und sind nach etwa 20 Minuten in ijjxii kleine Kügelchen zerfallen und bald darauf ganz aufgelöst. Das Tier aber bleibt am .rrfi Leben. Spritzt man dagegen die Choleravibrionen ohne Serum ein, so geht das Tier poi ein. Auch wenn man ein Tier gegen Cholera hoch immunisiert hat, werden die allein in ni die Bauchhöhle eingeführten Choleravibrionen aufgelöst. Erwärmt man auf 5060°, so verliert das Serum auch außerhalb des Körpers seine bakteriziden Eigenschaften, um jOm dieselben im Reagenzglase bei Zusatz von etwas normalem Ziegen- oder Meerschweinchen-f j -m serum wieder zu gewinnen (Reaktivierung des Serums). Es sind also in dem Bakterio-j - d lysin zwei Substanzen enthalten, eine, welche bei 60° haltbar ist. und welche spezifisch |j., dm schützend wirkt, der Immunkörper Ehrlich's, und eine labile, beim Erhitzen verloren- -nt gehende, das Komplement Ehri.iohs (oder Alexin Buchners). Nur die Komplementeiffp*/ wirken bakterizid. Dieselben verringern sich durch schädigende Einflüsse wie Krankheit, Hunger etc. Der Immunkörper hat nur die Verbindung zwischen dem Komplement undfp J)u der betreffenden Bakterienart herzustellen. n)

Können wir nun analog auch von Malaria-Parasitolysinen sprechen? Esljj, eH ist dabei gleich von vornherein daran zu erinnern, daß gerade bei Malaria die hämopoeti-g; -H sehen Organe, welche sonst die Bildung der Immunkörper Ehri.icifs bedingen sollen, eine 9ni tiefe Schädigung erleiden, also schon a priori zur Produktion von spezifischen Malaria- - * -ßi Immunkörpern wenig geeignet erscheinen. *1

Die nötigen Komplemente sind ja in jedem Serum vorhanden. Incleß auch f ilo. folgendes Experiment spricht gegen Bildung von spezifischen Malariaparasitolysiuen. G .ii9

2. Versuch. Das Serum eines erwachsenen Negers, welcher schon 1900 auf künst- ! -de

nissen mit Malariablut von einem Perniciosa-kranken Europäer versetzt. Da in Duala nur j m. Perniciosa vorkommt, hatte der immune Neger, wenn er überhaupt je malariakrank ge- i -o' wesen war, Perniciosainfektion gehabt. Naturgemäß wird man bei solchen Versuchen ns

Daß das Lberstehen einer bestimmten Malariainfektion weder absolute noehiLhor

erkrankung. Nach unseren Darlegungen über die Beziehungen der Malaria zur 'u;

1. Versuch. Das Serum eines seit 3 Tagen von Perniciosa spontan geheilten Neger- ( i -i'. knaben, in dessen Blut noch pigmenthaltige Leukocyteu gefunden wurden, wurde versetzt 4 hu mit dem defibrinierten Blute eines an Perniciosa neu erkrankten, noch nicht chininisierteu yj xio Europäers im Verhältnis von 4:1. 4:2, 4:4. 4:6, 4:8, 2:4, 2:6, 2:8. Das betreffende : jj ab Europäer-Blut enthielt sehr reichliche Mengen kleiner ringförmiger Perniciosaparasiten. S .uc

liehe Impfung mit 2 ccm Perniciosablut nicht reagiert hatte, auch keine Parasiten bei wiederholter Untersuchung im lebenden Blut gezeigt hatte, wurde in denselben Verhält-