Teil eines Werkes 
Bd. 3 (1906)
Entstehung
Seite
443
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Malaria.

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Gegen Ende der Regenzeit iin September 1903, wo die Zahl der Neuinfektionen ig ms am größten ist, zeigten sich von 121 angeblich fieberfreien und auch ganz gesund [Laai/ß. aussehenden 2030 jährigen Duala bei einmaliger Untersuchung im gefärbten Prä- tßUBq parat 19 = 15,7 % infiziert. Von 60 Kindern im Alter von 03 Jahren, die in der 9iüii4 Nähe von Anophelesbrutplätzen wohnten, zeigten 58 = 95% Malariaparasiten, bez. omgiq - pigmenthaltige Leukocyten, Polychromatophilie und basophile Körnung. Ja, auf >1 nab den Kap Yerdischen Inseln, im Hafen von San Yincent, fand ich die älteren Kinder ißgoa. sogar häufiger infiziert als die jüngeren.

Nach den sehr sorgfältigen Untersuchungen Paxses, der sogar monatlich s'iejnrr untersuchte, stellt sich das Gesamtergebnis der Blutuntersuchungen für alle unter- ihfoua- suchten Stadtteile in Tanga (Ostafrika) in ähnlicher Weise dar:

Anzahl der

Darunter

0/

Untersuchten

I

Infizierte

IO

1 .

Kinder unter % Jahr

16 1

6

37,5

11 .

Kinder von y a1 Jahr

9

6

66,6

Kinder unter 1 Jahr

1 25

12

48

III.

1 fahrige Kinder

25

22

88

IV.

2jährige Kinder

20 i

17

85

V.

3 jährige Kinder

28

25

89,2

Kinder von 13 Jahren

73 j

64

87,6

VI.

45 jährige Kinder

48

34

70,8

VII.

67 jährige Kinder

84 [

52

61.9

Kinder von 47 Jahren

132 |

86

65.1

VIII.

Ältere Kinder u. Halberwachsene

314

125

39.4

IX.

Erwachsene

1683

258

15,3

Summe von I.IX.

2227 1

545

24,4

Hier stellten auch nicht die allerjüngsten, sondern die 13jährigen Kinder fl9l> den größten Prozentsatz an Erkrankungen.

Auch Steuher, der ebenfalls eine hohe Mortalität bei Negerkindern, besonders 'nißv/- während der 4 ersten Lebensjahre infolge der Malaria beobachtete und in 75% der rnLßnr malariakranken Kinder Milztumor sah, fand in Ostafrika häufig malariaiufizierte, er- fioßvr wachsene Neger, Ollwig bis zu 21,0%.

Gray und Low fanden in Santa Lucia in Westindien Erwachsene noch in 05 50% malariainfiziert.

Hope sah in Pabna in Nordbengalen sogar 922 Erwachsene über 15 Jahre ujlnm malariainfiziert und nur 862 infizierte Kinder.

Man setzte früher auf Grund der Koch sehen Befunde in Neu­ling guinea eben voraus, daß mit dem Eintritt der Giftimmunität der miN. Eingeborenen auch die Parasiten schwinden müßten, was, wie wir »ilßa sahen, durchaus nicht überall der Fall ist. Daher die Wider- riqe Sprüche in den Angaben.

(fiftimmunität und Parasitenimmunität sind also nicht dasselbe.

Auch bei Tieren zeigt die vergleichende Protozoenforschung, daß mit der Ge- nasa nesung und dem Eintritt der sog. Immunität durchaus kein Schwinden der Para- n9ti8 ; feiten verbunden zu sein braucht.