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442 L)r. Hans Ziemann.
schweren Fiebergegendeil Italiens, in denen die Fiebersaison immer durch fieberfreie eio-s Zeiten unterbrochen wird, die eingeborene Bevölkerung keine Immunität erlangt, .finr Indeß liegen die Verhältnisse, wie wir an Kamerun und Ostafrika sehen werden, .uol teilweise doch etwas komplizierter.
Malariaindex.
Man kann den Prozentsatz der nicht mit Chinin behandelten malariainfizierten Eingeborenen als Malariaindex einer Gegend bezeichnen.
Die Angabe aller Malariaanfälle bei Weißen allein, ebenso der Zugänge in den non Hospitälern bat für den Malariaindex einer Gegend wenig Wert. Ebenso haben Unter-jj -ioj suchungen, die nur einen kleinen Bruchteil der in Frage kommenden Bevölkerung be-|||-sd treffen, nichts Beweisendes. Die Statistik gewinnt dann die Qualität eines Gummibandes. .&§-*- Außerdem kann man den Malariaindex einer Gegend bestimmen durch Angabe “ eUu
des Verhältnisses der infizierten Anophelinen zu den nichtinfizierten. Indeß muß man' i aun die in Europäerhäusern gefangenen Anophelinen nicht berücksichtigen, da sich diesej; 989. selten infizieren, sondern nur die in Eingeborenenhütten gefangenen. j;
Die Malariaindexkurven müssen ferner, wenn sie einen genauen Überblick) pfioi über die Malariaverhältnisse einer Gegend darbieten sollen, die Zahl der Malaria- 1 '-ei- infektionen auf der Höhe der Fiebersaison darstellen. :
Wie auch von Panse gezeigt wurde, ist die Infektion unter den Eingeborenen auch* iloi. in den Tropen, wo theoretisch stets die Möglichkeit der Neuinfektion besteht, je nach den nal Jahreszeiten etwas verschieden und in der Trockenzeit am geringsten. Es kommt also [Oah bei Aufstellung solcher Kurven und Zahlenangaben nicht nur auf eine sehr sorgfältige|j| 9gi mehrmalige Untersuchung an, da die Malariaparasiten bei einer einzigen Untersuchungijj.'gni im peripheren Blute fehlen können, sondern auch auf Angabe der Jahreszeit. >ij!.
Auch dürfen diejenigen Kinder nicht besonders zur Blutuntersuchung ausge- jj: wählt werden, welche die Mütter als häufiger fieberkrank vorzeigen. ” I
Diese kritische Auswahl ist aber durchaus nicht immer geübt worden. Bei ji systematischer Nachprüfung von Koch’s Befunden stellte sich nun in Kamerun heraus, U
1. daß die Malaria für die Eingeborenen im Kindesalter durchaus nicht immer v ‘ ■die unschuldige Erkrankung ist, als die sie noch nach F. Plehx erscheinen mußte. Die Sterblichkeit ist vielmehr eine ziemlich erhebliche, und es ist, was F. Plehx an 1 j blühenden Kindern herumlaufen sah, mit Malariaparasiten im Blute, als der Malaria |
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giftfest gewordene Rest der Kinder zu betrachten. (Z. B. sollen in Lagos, Westafrika, in den Jahren 1892—1900 je 45% der Kinder des ersten Lebensjahres an Malaria gestorben sein.)
2. In der Tat stellen die jungeu Kinder auch in Westafrika und Westindien
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bei weitem den höchsten Prozentsatz an Malariainfektionen dar (D. med. Wochen-1 sehr. 1900, Nr. 47, 48), was für Kamerun auch von A. Plehx bestätigt wurde. *
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Indeß auch die erwachsenen Neger zeigten noch häufig genug Parasiten im Blute, *■ nach A. Plehn in Duala sogar noch in 50% der Fälle. Das müßte nach James beweisen, _ daß Kamerun ein milder Malariaort wäre, was keiner behaupten wird. ■
Schon 1900 fand ich anfangs März, Ende der gesunden Trockenzeit bei den Duala bei nur einmaliger Blutuntersuchung im lebenden Präparat, Kinder von 'S"
0— 5 Jahren infiziert in 37,1%
o 10 ,, „ „ 18,8 % ,i
10-16 ,. ,. „ 21,8%.
Bei wiederholter Untersuchung der gefärbten Präparate wäre die Zahl wahrschein- , ich noch größer gewesen. Außerdem konnte die Polychromatophilie und die Basophilie damals noch gar nicht berücksichtigt werden.
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