Malaria.
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II. Komplikationen durch Geisteskrankheit.
Bei verblödeten Kranken ist in Malariagegenden natürlich die Infektionsgefahr größer, da die Betreffenden nicht an Abwehr der Stechmücken denken. Andererseits kann unter Umständen gerade bei Geisteskranken die Malaria sich naturgemäß der klinischen Beobachtung entziehen und längere Zeit unbehandelt verlaufen.
III. durch Gravidität.
Malaria bei Graviden disponiert zu einer größeren Anämie, und es kommt 'leichter zu Abort in Malarialändern als in anderen.
Z. B. soll es nach Weatherley in Ostindien bei 46,6°/ 0 der graviden Frauen zum hodA || Abort kommen, in England nur in 3,56 °/ 0 . Nach demselben Autor ist das Zustandekommen A 89h [('■•des Aborts in diesem Falle unabhängig von dem Auftreten eines neuen Malariaausbruchs.
ijli Ähnliches beobachtete ich bei den Babesia(Piroplasma)infektionen der Tiere. jrforrA Auch im Puerperium muß stets an die Komplikationen puerperaler Fieber durch mlßl'C s Malaria gedacht werden (Differentialdiagnose).
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! IV. durch Trauma.
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j Es ist eine uralte Erfahrung, daß im Anschluß an äußere Einwirkungen, wie
mT r Verwundungen (Partus) usw. eine bis dahin latent verlaufende Malaria wieder auf- mbol j lodern kann. In Malarialändern ist daher Regel, auch wo sonst Chinin nicht pro- •.Ivrlq pliylaktisch gegeben wird, Verwundeten oder überhaupt Hospitalkranken Chinin zu Ir/197 i verabfolgen. Bertrand betont mit Recht die Notwendigkeit, in Malarialändern nach 'i9qO | Operationen genaue Temperaturmessungen vorzunehmen. .Manches postoperative 5d9f4 f Fieber, welches Eiterretentionen zugeschoben wurde, kann sich als Malaria ent- qquq | puppen, und umgekehrt kann man bei negativem Blutbefunde und Fiebersteigerungen 9 lim auf ev. Eiteretentionen erst aufmerksam werden.
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Moore sah bei 2 Patientinnen, die vor 3 bzw. 2 Monaten an Malaria gelitten, in unmittelbarem Anschluß an ein Curettement des Uterus und Dammnaht bzw. Exstirpation einer vereiterten Tube und eines Ovarium einen Fieberanfall mit positivem Parasitenbefunde. Bell und Steward, Billet und andere beschrieben ähnliche Fälle. Die betreffenden Fieber verschwanden sofort auf Chinin. Verf. sah bei einem kräftigen erwachsenen Neger in Duala, der als Sohn des Häuptlings längere Zeit in Deutschland gewesen war, im Anschluß an die Eröffnung des rechten Femur nach 20 Stunden Malariaparasiten im Blut, die vorher während mehrtägiger Beobachtung gefehlt hatten.
Nach Jayrer und van der Burg sollen die Wunden bei Malarikern schlecht heilen. Auch soll es bei heruntergekommenen Malarikern leicht zu Gangrän und Blutungen kommen. Ebenso ist verzögerte Callusbildung bei Knochenfrakturen von Malarikern beobachtet worden. Ich habe alle diese Erscheinungen bei Malarikern, die von vornherein energisch mit Chinin behandelt wurden, bei denen es also gar nicht zur chronischen Malaria kam, nie beobachtet.
V. durch Insolation.
Das ausgebildete Krankheitsbild des Sonnenstiches, welcher nicht durch Malaria ruoi kompliziert ist, kann sehr wohl an eine schwere cerebrale Malaria perniciosa erinnern, irm um so mehr, als der Parasitenbefund bei der Malaria cerebralis perniciosa im peri-
rexlq pheren Blute ein sehr spärlicher sein kann.
Die symptomatische Behandlung wird dieselbe sein und das Auffinden von ruM Parasiten eine schnelle energische Therapie veranlassen.
Mense, Handbuch der Tropenkrankheiten. III.
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