Malaria.
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kam dieselbe nicht zur Beobachtung, Horcicka sah sie bei Tertiana in 7,48%, bei Quartana in 12,35 % bei Perniciosa in 33,24% der Fälle.
Toxizität. Roquet und Lemoine fanden Yermehruug der Toxizität des Urins nach dem Fieberanfalle. ebenso Botazzi und Pensuti meist während der Apyrexie.
Vielleicht hängt die vermehrte Toxizität des Urins nach dem Malariaanfall zusammen mit der durch die Malariaparasiten bewirkten Produktion toxischer Stoffe, welche durch die Nieren ausgeschieden werden müssen. Eine praktische Bedeutung dürften diese Befunde noch nicht gewonnen haben, um so mehr, da es durchaus nicht in allen Fällen zu einer Schädigung der Nieren bei Malaria kommt.
3. Schweiß.
Durch Versuche Queirolo's mit Kaninchen wissen wir, daß auch der Schweiß Malariakranker eine erhöhte toxische Wirkung haben kann, wie es bei anderen Infektionskrankheiten auch der Fall ist. Zuweilen hat der Schweiß Malariakranker einen direkt stinkenden Geruch.
4. Störungen des Stoffwechsels der Körperzellen bei Malaria. Unter denselben scheint
Glykosurie keine Rolle zu spielen. Reduzierende Substanzen sind in Malariaurin zwar schon häufiger gesehen, die deutliche Reaktion des Traubenzuckers aber nur selten und vorübergehend während des Malariaanfalles.
Verf. sah bisher nur einen Fall von Diabetes mellitus im Verlaufe von chronischer Perniciosa sich entwickeln und zwar bei einem jungen deutschen Kaufmann in Kamerun, der der eigenen Angabe nach viel süße Bananen gegessen hatte. Da ferner einige Monate vor der Malariaerkrankung ein Typhus abdominalis überstanden w r ar, außerdem angeblich Sorgen, Arger und Entbehrungen zu erdulden gewresen waren, so mußte in dem amtlich geforderten Gutachten über die Entschädigungsansprüche des Patienten die ätiologische Bedeutung der Malaria für Diabetes durchaus in dubio gelassen werden.
Adipositas, und zwar die sog. anämische Form, wird zuweilen bei chronisch Malariakranken gefunden, infolge mangelnder Oxj^dationsfähigkeit der Körperzellen (Hämoglobinverarmung). Indeß dürften dabei auch noch andere Hilfsmomente eine Rolle spielen können, wie Mangel an Bewegung infolge der durch die chronische Erkrankung bedingten Trägheit, eintretender Alkoholismus etc.
Literatur über Stoffwechsel der Malariker.
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