Malaria.
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8 - Stoffwechsel bei Malaria einschließl. der Pathologie desselben.
1. Fäces.
• Colasanti und Jacoangeli fanden den Eisengehalt der Fäces bei Malarikern
Isxmev vermehrt. Sie bringen denselben in Beziehung zu der vermehrten Gallebildung in )J 19 b der Leber, welche im Anschluß an die vermehrte Zerstörung der roten Blutkörper äM rnd bei Malaria, insbesondere bei Perniciosa, auftreten kann.
2. Harn.
Menge. Bei Tertiana und Quartana soll die Gesamtmenge während 24Stunden Id9gnß angeblich etwas höher, bei Perniciosa öfter etwas niedriger als normal sein. Ich edßif habe in der Beziehung zwischen Tertiana und Quartana einerseits, Perniciosa 9iebnß andererseits keinen deutlichen Unterschied gefunden, ebenso wenig zwischen ;iißIßM Malaria mit anderen fieberhaften Erkrankungen. Während des Fieberanfalls 9b fax ist der Urin infolge der vermehrten Wasseraufnahme (starker Durst) meist ver- .tixf9m mehrt. Das Minimum der Urinausscheidung fällt in die Zeit der Apyrexie (reich- . 9ifoiI liehe Absonderung von Wasser in Form von Schweiß durch die Haut). Rem-Picci ri 9 fßif hat etwa in 1 /3 seiner Fälle nach dem Fieberanfall Polyurie gefunden, welche wenige 9gßT Tage bis 1 Monat dauern konnte bei täglicher Produktion bis zu 6 Litern, besonders 1 rloßxi nach Tertiana und Quartana. Das spezifische Gewicht konnte trotzdem hoch sein. uT .A A. Pleiin und Ziemann beobachteten dagegen nach Malaria mit Schwarzwasserfieber 9lißl Fälle von vorübergehender Polyurie bis 3 Liter pro Tag, wo das spezifische Gewicht ’) 89 b des Urins sich kaum oder nur wenig über 1000 erhob. Wir müssen die Polyurie alß als Selbsthilfe des Organismus betrachten, um die Stoffwechselprodukte des Fiebers inxfirol fortzuschaffen. Nach Dumas ist die Polyurie unbeständig.
Von jener Polyurie trennt Rem-Picci eine chronische Polyurie bei chronisch nßljsK Malariakranken und Kachektikern, bei der das spezifische Gewicht niedrig ist und die ilnßnP Quantität sogar 4 Liter überragen kann. In seltenen Fällen kann sich aus dieser post- niihsm malarischen Polyurie ein Diabetes insipidus entwickeln. Betr. Diabetes vgl. unten.
Das spezifische Gewicht des Malariaurins ist trotz der erhöhten Quan- .liiff! tität, auch während des Malariaanfalles, vermehrt wegen der Menge der gelösten rbidrrS Substanzen. Derselbe enthält neben Sedimenten von Uraten und Phosphaten oft tadlea selbst bei Polyurie Urobilin.
Harnstoff und Gesamtstickstoff. Der Gesamtstickstoff des Malaria- fcnnu urins ist meist höher als normal, besonders in den ersten Fieberstunden. Nach dem rsrleiM Fieberanfall kann die Ausscheidung des Stickstoffes nach Dumas wieder sinken. J 9iG Die Höhe der erreichten Fiebertemperatur hat auf die Menge der Stickstolfaus- i’i9ib>a Scheidung keinen Einfluß.
Harnsäure. Nach Reji-Picci soll während des Fieberanfalles eine etwas größere, tb iov vor dem Fieberanfall eine geringere Menge Harnsäure eliminiert werden. Jedenfalls ist ) ledß aber die Ausscheidung der Harnsäure nicht in Beziehung zu bringen mit der des Stick- aeflote stoffes nnd des Harnstoffes, scheint vielmehr unabhängig von jener zu sein. Über das uilieV Verhalten der Oxalsäure, der Hippursäure, ferner der Xanthins, Creatinins 'h bm/ und der aromatischen Oxysäuren können wir hier hinweggehen. Nach Horbaczewski mußte stammen die Harnsäure und die Xanthinbasen aus dem Zerfall der Leukocyten. Phenol, ih^H Hydrochinon und Cresol, die sich im Harn an Schwefelsäure gebunden finden, 9nnöjl können in Fällen von schweren Gallenfiebern vermehrt sein.
Chloride. Nach Rem-Picci und Caccini besteht in den ersten Stunden des 9d9iU Fieberanfalles neben der starken Urin Vermehrung auch eine Vermehrung der Chloride,