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Dr. Hans Ziemann.
worauf eine Verringerung bis zum Abfall des Fiebers erfolgt. Auch während demb Rekonvaleszenz kann bisweilen eine beträchtliche Vermehrung des Kochsalzes statt- -ttßl finden, gleichzeitig mit der Polyurie.
Natrium- und Kaliumsalze. Während im normalen Urin das Verhältnis der mb Natrium- zu den Kaliumsalzen 1,5—2 zu 1 ist. eliminiert der Malariker relativ mehr id9f. Kaliumsalze. Während des Fieberanfalles ist die Ausscheidung von Natrium- und bau Kaliumsalzen am höchsten, um während der Apyrexie zu fallen, bisweilen unter das Bßb Normale. In Inanitionsstadien, besonders also bei Perniciosa, können die Mengen nogi der Kalium- und Natriumsalze sogar vermindert sein, insbesondere der Natriumsalze. .9sh Während der Rekonvaleszenz wird mehr Natrium als Kalium eliminiert und ferner mehr ’tdoi Natrium und weniger Kalium eingeführt. Es ist das eine Selbsthilfe des Organismus, t 8un um die Verluste der Gewebe an Salzen, die er während des Fieberanfalles erlitten, zu jjs decken.
Phosphate. Diese sind während des Fieberanfalles beträchtlich vermindert, t i'io während die Urinmenge, wie erwähnt, oft stark vermehrt ist.
Nach dem Fieber kommt es meist zu einer sofortigen Vermehrung der Phosphat- -ißi ausscheidung. Oft sieht man. wenn Chinin mit Erfolg gegeben, eine derartig starke 9ih Phosphaturie, begleitet von Polyurie, daß man eine während des Fiebers stattgehabte 9id Retention der Phosphate im Organismus annehmen muß (vielleicht auch von anderen Q9" Substanzen mit toxischen Eigenschaften). Bei dieser massenhaften Elimination von in dem mo Körper angehäuften Stoffen kann es zu einer postmalarisclien Nephritis kommen. .H9
Eisen. Nach Coeasanti und Jacoangeli ist im Malariaurin mehr Eisen no? enthalten als normal, die Menge desselben nach dem Fieheranfalle vermehrt. Man rin kann das in Verbindung bringen mit der Zerstörung der roten Blutkörper und ev. .79 auch der allmählichen Zersetzung und Eliminierung des von den Parasiten prodn- -rrl zierten Pigments. j,i
Albumen (Serumalbumin). (Vgl. auch unter Albuminurie). L
Meist verschwindet das Albumen mit oder kurz nach dem Aufhören der Fieber. .'io Nucleoalbumin hat Mannaberg während oder kurz nach dem Anfalle im Urin ni‘ wiederholt gefunden. Auch Serumglobulin und Albmnosen können während der ml Malariaanfälle in Verbindung mit Serumalbumin auftreten.
Pepton ist ebenfalls während und nach dem Anfalle voiiBotazzi und Pensuti it gefunden.
Nierenepithelien und rote Blutkörper sind bei Nephritis infolge von: no
Malaria gefunden.
Bilirubin ist ein zufälliger Befund bei Gallenfiebern, kann auch zusammen - ne mit Urobilin auftreten. Nachweis durch die GMELix’sche, SMiTH’sche oder Huppert- sche Probe.
Urobilin. Dasselbe ist nach Kiewiet de Jonge in der Regel bei Tertiana ßu und Perniciosa mäßig erhöht, besonders bei Tertiana.
Indeß besteht kein regelmäßiges Verhältnis zwischen der Ausscheidung des Urobilins an und der Höhe des Fiebers. Tritt endgültige Entfieberung ein, so kehrt der ürobilingehalt tb
in wenigen Tagen zum normalen zurück. (Nach den ersten Chinindosen nimmt das Uro- -o
bilin in vielen Fällen von Tertiana erheblich zu. um dann bei fortgesetztem Chiningebrauch xh
zum normalen zurückzukehren.) Bei Perniciosa wäre die Zunahme des Urobilins weniger m
ausgesprochen. Ziemann fand dasselbe gerade bei Perniciosa in Afrika ziemlich häufig lg 1 vermehrt bei Patienten mit Disposition zu Schwarzwasserfieber.
Aceton und Essigsäure findet sich gelegentlich bei starken Anfällen,
Indican in Fällen von schwerer Perniciosa.
D i a z o - Reaktion sahen Thayer und IIewetson, Mannaberg, Marchiafava . a Bignami und Ziemann in einigen Fällen von schwerer Perniciosa. Austregesilo o,