Malaria.
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schlecht, entwickeln sich bedeutend mehr Männchen wie Weibchen. Die durchschnittliche Entwicklung der Anophelen vom Ei bis zum geflügelten Insekt dürfte in den Tropen etwa 22 Tage betragen, wobei jedoch Wärme und Nahrung von Einfluß sind.
Nach Liston können die Anopheleslarven sogar in 10 Tagen zu geflügelten Insekten werden. Das Eistadium dauert nur wenige Tage, das Puppenstadium in Westafrika ebenfalls nur lVs—2 Tage.
Dagegen sah Cresswell bei dem Anopheles (Myzomyia) rossii und Anopheles (Pyretophorus) superpictus ein Puppenstadium von i l j 2 —8 Tagen. Den jungen Larven und Puppen sind Libellenlarven. Wasserwanzen (Hydrometriden i und Fische sehr gefährlich. Cressweli. beobachtete beim Suezkanal, dal! Fischepidemien ein vermehrtes Auftreten von Anopheles und Malaria folgte.
6. Die Flugweite der Anopheles ist, je nachdem es sich um Haus- oder Nicht- liausmoskitos handelt, eine größere oder geringere. Durchschnittlich dürfte dieselbe 100 bis höchstens 1500 Meter betragen.
In Eisenbahnen, auf Schiften sind sie schon auf weite Strecken verpflanzt worden. In geschlossenen Kisten hat Havard sie sogar von Cuba nach Washington transportiert.
Liston fand Anopheleslarven in Indien noch 3 km entfernt von menschlichen Wohnungen. Durch Winde können Anophelinen natürlich unter Umständen weiter, als der natürlichen Flugweite entspricht, fortgetragen werden. Die Flughöhe kann, wenn es sich um allmählich ansteigende Höhen handelt, bis 100 und mehr Meter betragen.
IIorntkeu sah Anopheles auf Schiffen nie in größerer Entfernung vom Lande als IV 2 Kilometer, was Verf. in Westafrika bestätigen konnte. In 400 Meter Entfernung von der Küste wurden sie im Kamerunflusse auf den deutschen Kanonenbooten mehrfach bemerkt.
7. Überwinterung, a) In gemäßigter Zone. In Europa überwintern die fast immer befruchteten Anophelesweibchen in Kellern und dunklen Böden usw., wo sie, ohne Blut zu saugen, an den Wänden hängen. Bedingung ist, daß die Luft etwas feucht ist. Wenn die Temperatur steigt, saugen sie auch im Winter Blut, und es entwickeln sich schnell die Ovarien. Die Eierlegung kann schon im Februar und März erfolgen. Das betreffende Weibchen braucht deshalb nicht abzusterben.
Tsuzuki sah Anophelinen selbst bei einer Lufttemperatur von 7 0 C überwintern, doch ist dann die Lebensenergie derselben herabgesetzt, und die Körperhaltung wie beim Culex, parallel der Wand. Wie Tsuzuki an seinem eigenen Körper zeigt, können aber auch die überwinternden Anopheles zum Stechen gebracht werden und die Malaria übertragen. Bei entsprechenden Versuchen in Europa muß man die Anophelinen nur nicht gleich in eine Temperatur von 30° im Brutschrank bringen, sondern dieselbeerstallmählich steigern, da die Tiere sonst absterben. Ich verlor ohne diese Vorsicht anfangs viel Anophelinen.
Die Larven sind, wie (jalli - Valerio zeigte, auch schon in leicht gefrorenem Wasser gefunden worden.
b) ln den Tropen. In den Tropen scheint in der Trockenzeit auch die Mehrzahl der weiblichen Anophelinen abzusterben. Einige finden sich versteckt an dunklen Stellen der Eingeborenenhütten in einer Art Winterschlaf. Indeß ist die Entdeckung derselben häufig ungemein schwierig. Man findet sie am ehesten noch in Hütten in der Nähe von Wasseransammlungen. Bei einigen Spezies können auch die Larven die Trockenzeit in nicht ausgetrockneten Wassertümpeln überdauern, wie James beim Anopheles culieifades feststellte.
Daniels fand im Hochlande von Britisch-Zentralafrika in der Trockenzeit ebenfalls Larven in den Tümpeln. Nur ist Bedingung, daß das Wasser frisch bleibt. Wie Ziemann