Malaria.
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Differenzierungen in männliche, weibliche und indifferente Sporozoiten habe ich bis jetzt nicht entdecken können.
Um der von Schaudinn wieder angeschnittenen Frage, ob sich die Sporozoiten auch in die Ovarien der Moskitoweibchen begeben könnten, näherzutreten, hat Yerf. zahlreiche Eier und Larven von Anopheles costalis und fimestus untersucht. Dieselben stammten aus der vielleicht gefährlichsten Malariagegend Kameruns, dem sog. Victoriasumpf bei Victoria. Sporozoiten wurden nicht gefunden. Auch die Neger, mit deren Blut die aus jenem Sumpf stammenden, im Laboratorium gezüchteten Anophelinen genährt wurden, zeigten keine Erkrankung.
Fig. 4.
Fig. 3.
Pmvntriaihis.
Übersichtsbild von Magendarmtractus und Ovarien eines infizierten Anopheles. (Schwache Vergrößerung.)
Magenwand eines infizierten Anopheles bei bei stärkerer Vergrößerung.
Sechs Oocysten verschiedener Entwicklung und Größe, alle größer als die Epithelzellen. Links oben Oocyste mit deutlicher Kapsel (ca. 7 Tage alt). Pigment nur in den jüngeren Oocysten deutlich erhalten. Die schraffierten dunklen Linien stellen einzelne Tracheen dar. Zwischen den longitudinalen u. transversalen Muskelfasern die Epithelzellen.
Da auch Schaudinn selbst angibt, daß voraussichtlich nur ein geringer Bruchteil der Sporozoiten in die Ovarien der Anopheles gelangt, dürfte eine Malariainfektion durch die junge Brut infiziert gewesener Anopheles zu den Ausnahmen gehören, und es werden unsere epidemiologischen Vorstellungen dadurch nicht wesentlich weiter berührt.
Die folgenden Übersichtsbilder werden in Verbindung mit Fig. 1, welche einen Durchschnitt durch die Magenwand der Anopheles gibt, von der Lage der Oocysten eine Vorstellung geben und die Differentialdiagnose gegenüber den anderen Zellen, die mit Oocysten verwechselt werden könnten, erleichtern. In den Zeichnungen sind Oocysten verschiedenen Alters eingezeichnet. Dieselben entstammen Anophelen, welche mehrere Tage hintereinander an demselben Negerknaben Blut gesogen hatten, bei denen also die Entwicklung der Oocysten zeitlich erheblich voneinander getrennt war.
Mense, Handbuch der Tropenkrankheiten. III.
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