Teil eines Werkes 
Bd. 3 (1906)
Entstehung
Seite
180
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Wenngleich die vorstehenden Angaben über die Entwicklung der Leucocytozoen U 9 in der Mücke ausschließlich auf der Arbeit Schaudinns beruhen, so ist doch hervorzuheben, ,a< daß eine teilweise Bestätigung auch bereits von anderer Seite vorliegt, indem die Brüder m Sergent in den MALPiGHischen Gefäßen von Culex pipiens, und zwar nur, wenn diese öb; Mücke zuvor an mit Leucocytozoon ziemanni infizierten Eulen gesogen hatte, die von xio Schattdinn geschilderten Spirochätenformen ebenfalls gefunden haben.

Literatur über Leucocytozoon.

1904 Berestneff, N., Uber das Leucocytozoon Danilewskyi. (Arch. f. Protistenkde. : .8l Bd. III. H. 3. p. 376386, mit Taf. 15.)

1889 Danilewsky, B. (vgl. den Titel auf S. 169).

1890 Derselbe, Developpement des parasites malariques dans les leucocytes des oiseaux. .x

(Annales de lInstitut Pasteur. Paris. T. IV. p. 427431, pl. VII, A.)

1891 Derselbe, Über den Polymitus malariae. (Centrbl. f. Bakt. u. Parasitenkde. Bd. IX. .X

Nr. 12. p. 397403, mit 6 Fig.)

1903 Laveran, A., Contribution ä letude de Haemamoeba ziemanni. (C. R. Soc. Biol. .Ic

Paris. T. 55. Nr. 17. p. 620623, avee 7 figs.)

1893 Sacharoff, N., Recherches sur les hematozoaires des oiseaux. (Annales de lInstitut In Pasteur. Paris. T. VII. p. 801811, av. pl. XV.)

1895 Derselbe, Über die selbständige Bewegung der Chromosomen bei Malariaparasiten, .n (Centralbl. f. Bakt. u. Parasitenkde. Bd. XVIII. p. 374380, mit Taf. III.)

1904 Schaudinn, F. (vgl. den Titel auf S. 170).

1905 Sergent, Edm. et Et. (vgl. die Titel auf S. 170).

1898 Ziemann, H. (vgl. den Titel auf S. 77).

Spirochäten.

An Leucocytozoon, in dessen Entwicklung wir bereits ein Spirochätenstadium m kennen gelernt haben, lassen sich in Rücksicht hierauf die sogenannten Spirochäten zur- -t zeit am besten anschließen, deren Zahl und Bedeutung gerade in letzter Zeit eine sehr ir erhebliche Steigerung erfahren hat.

Als Spirochäten bezeichnet man schlanke, fadenförmige, korkzieherartig ge- -e

wundene Organismen, deren Durchmesser 0,5 n- nur ausnahmsweise überschreitet te

und welche wegen dieser eine genauere Untersuchung erschwerenden Feinheit noch d; bis vor kurzem für völlig strukturlos galten. Charakteristisch für die Spirochäten m ist außer ihrer Form auch die Art ihrer Bewegung, die in Rotation um die (ideelle) (9 Längsachse des Körpers besteht. Vorschreitende Bewegung kommt in gleicher T£ Weise nach beiden Richtungen (vorwärts wie rückwärts) vor und ist stets mit li Rotation um die Längsachse verbunden. Gelegentlich beobachtete Pendelbewegungen, r c bei welchen ein Ende des Organismus still stand, scheinen mehr passiver Natur ti zu sein.

Schon das Vorkommen eines Spirochätenstadiums bei Leucocytozoon beweist meines as Erachtens, daß die Spirochäten nur ein morphologischer, nicht ein systematischer Begriff "ff sind, wie ich dies in ähnlicher Weise auch bereits oben lür die Trypanosomen ange- -t

nommen habe. Wenn man bisher die Spirochäten immer zu den Bakterien gerechnet is

hatte, so ist diese Auffassung zwar durch Schaudinns Untersuchungen über Leucocytozoon st' ziemanni als irrtümlich dargetan, damit ist aber noch in keiner Weise gesagt, daß nuu n auch wirklich alle derzeit als Spirochäten bezeichneten Organismen den Protozoen einge- -s reiht werden müssen. Vorläufig kennen wir erst von einer einzigen der nachstehend b einzeln aufgeführten Arten die Entwicklungsgeschichte und sind daher noch weit fi